Rakete
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Raketen gehören zu den bekanntesten Feuerwerkskörpern. Beim Aufstieg einer Rakete entstehen durch den Abbrand eines verdichteten, in eine Hülse (Pappe, Kunststoff oder Metall) gepressten Schwarzpulver-Satzes (Treibsatz) Gase. Diese Verbrennungsgase dehnen sich durch die Reaktionswärme stark aus und können nur durch eine Düse am unteren Ende der Hülse entweichen. Sie treiben die Rakete nach dem Rückstoßprinzip an. Dem Treibsatz kann noch Metallgrieß (Titan oder Aluminium) beigemengt sein, um einen silbernen Funken-Schweif zu erzeugen. Ein erhöhter Kohleanteil im Schwarzpulver verstärkt den üblichen Goldschweif.
Bei Treibern von Raketen unterscheidet man in Endbrenner und Seelenbrenner. Bei Endbrennern wird der Treibsatz am unteren Ende des Pulverpresslings an der Düse entzündet und brennt dann gleichmäßig nach oben fortschreitend ab. Damit die Beschleunigung am Anfang stärker ist und die Rakete in ihrer Flugbahn stabilisiert wird, verbrennt dagegen bei Seelenbrennern in einem Hohlraum im Treibsatz, der sog. Seele, in den ersten 1-2 Sekunden durch die vergrößerte Abbrandoberfläche besonders viel Schwarzpulver; danach nimmt der Schub ab.
Spezielle Raketen haben anstelle eines Schwarzpulver-Treibsatzes mit Düse einen Treiber mit gepresstem Heulsatz und nach unten offener Hülse (Funktionsprinzip siehe Ratterpatrone). Solche Raketen steigen mit einem sehr schrillen, vibrierenden und lauten Heulton auf ("Rattern", "Kreischen").
Bei allen Raketen brennt der Pulverpressling nach insgesamt 3-4 Sekunden am oberen Ende durch. Besitzt die Rakete einen Effekt, wird dieser durch den durchbrennenden Treibsatz entzündet. Bei Schüttraketen werden die Effekte aus dem Raketenkopf (Versatzkappe, Heading, Hülse aus Pappe oder Plastik, bei kleinen Raketen nur die verlängerte Treiberhülse) relativ sanft "ausgeschüttet". In vielen Fällen, vor allem beim Großfeuerwerk und bei sog. Bombenraketen, besitzen Raketen dagegen eine Zerlegerladung, die den Raketenkopf zerreißt, die Effekte (Sterne, Heuler usw.) anzündet und weit am Nachthimmel verteilt.
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Zu Silvester werden sehr viele Raketen verwendet (Klasse II, Steighöhe max. 100m), bei Großfeuerwerken spielen sie meist eine untergeordnete Rolle: sie sind in ihrer Flugbahn relativ unberechenbar, können nur "kleine" Mengen Effektladung in die Höhe (bis etwa 250m) transportieren und die herunterfallenden Stöcke (sie dienen als Leitwerk zur Stabilisierung der Rakete) stellen bei Wind ein Sicherheitsrisiko für das Publikum dar. Die meisten größeren Effekte eines Höhenfeuerwerks werden daher durch Bomben verwirklicht. Großfeuerwerks-Raketen werden gewöhnlich aus speziellen Dreibeinständern (Rocket Racks) verschossen (s.a. Girandole).
Siehe auch
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