Persönliche Schutzausrüstung

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Schutzausrüstung für Klein- und Großfeuerwerk
Leichte Schutzausrüstung für Kleinfeuerwerk
Persönliche Schutzausrüstung
PSA

Unter persönlicher Schutzausrüstung versteht man alle Gegenstände, die zum Schutz des Körpers und der Gesundheit des Arbeiters eingesetzt werden.

Relevant für die Pyrotechnik sind vor allem:

Kopfschutz

Beim Abbrennen auf dem Abbrennplatz, insbesondere bei Handzündung ist ein Helm unverzichtbar, es sei denn ein geeigneter Schutzbereich wird aufgesucht, was nur bei elektrischer Zündung möglich ist (Schutzhütte, Brücke, Gebäude etc.). Empfehlenswert sind gebrauchte Feuerwehrhelme, aber auch hochwertige Bauhelme.

Augenschutz

Noch wichtiger als ein Helm ist eine gut sitzende Schutzbrille. Sie sollte bequem sitzen, nicht drücken und nicht beschlagen. Eine "normale" Brille ist als Schutz nicht ausreichend, da Funken, Stoppinenreste o.ä. die Gläser zerstören könnten, oder an den Seiten vorbei ins Auge gelangen könnten.

Für Brillenträger bieten sich sogenannte Überbrillen oder Korbbrillen an, die ohne Probleme über der normalen Brille getragen werden können.

Gehörschutz

Hier kann man zwischen zwei Gruppen unterscheiden:

  • Kapselgehörschutz und
  • Ohrstöpseln

Kapselgehörschutz

Kapselgehörschutz (ugs. auch "Micky Mäuse") ähneln Kopfhörern die das Ohr komplett umschließen und so den Schall dämpfen. Die unterschiedlichen Qualitäten sind vielfältig, von der einfachen Baumarktqualität bis zu vollelektronischen Kapseln, die Schallspitzen ausschalten, aber normale Sprache und Umgebungsgeräusche ungedämpft durchlassen bzw. verstärken ist alles erhältlich. Sogar Schützer mit eingebautem Radio oder Sprechfunkanschluss findet man im gut sortierten Handel.

Interessant für den Einsatz auf Abbrennern sind die sogenannten taktischen Gehörschützer, hier ist die Firma Peltor führend, aber es gibt auch gute Mitbewerberprodukte. Diese taktischen Schützer verstärken Umgebungsgeräusche und Sprache, so dass man trotz aufgesetztem Schutz seine Umwelt wahrnimmt, tritt nun mit einem Schlag Lärm auf (Abschussknall) wird das System abgeriegelt und der Schall wird abgedämpft.

Ohrstöpsel

Ohrstöpsel (ugs. Ohropax) werden in den Gehörgang eingeführt und dämpfen den Schall erst im Ohr. Für jeden Einsatzzweck gibt es entsprechende Stöpsel, so dass eine ausführliche Auflistung den Rahmen sprengen würde. Für die Pyrotechnik interessant sind Schützer, die einen hohen Dämmwert haben (>25dB) oder die auf Impulslärm reagieren können. Letztere sind z.B. Sonic Valve oder Noisebreaker, die im Moment nicht in Deutschland erhältlich sind, aber über Internetanbieter bezogen werden können. Wie die taktischen Kapselgehörschützer lassen auch diese Schützer normale Geräusche fast unvermindert durch, riegeln aber durch physikalische Prinzipien ab einem Schalldruck von ca. 75dB ab, so dass das Gehör durch Mörserabschüsse nicht geschädigt werden kann.

Körperschutz

A und O beim Abbrennen von Feuerwerk ist das Tragen von ableitfähiger und schwer entflammbarer Kleidung. Hier gibt es unterschiedliche Meinungen über Sinn und Zweck verschiedener Materialien, hier nur eine Auflistung von geeigneten Stoffen:

  • Baumwolle (Jeans, Arbeitsbekleidung)
  • Leder
  • Nomex® (Feuerwehrbekleidung)

Es versteht sich leider immer noch nicht von selbst, dass man beim Abbrennen von Feuerwerk lange Kleidung trägt, auch bei hochsommerlichen Temperaturen, so dass hier nochmal explizit darauf hingewiesen werden muss

Handschutz

Handschuhe sollten im Hinblick auf Feuerwerk zwei wesentliche Funktionen erfüllen: Schutz vor mechanischer Beanspruchung beim Aufbau und Schutz vor Wärme bzw. Funken bei Handzündung

Für beide Zwecke sind Lederhandschuhe vollkommen ausreichend, jedoch ist darauf zu achten, dass die Stulpen enganliegend sind, da sich sonst schnell Funken in den Handschuh verirren können.

Fußschutz

Beim Abbrand von Großfeuerwerken ist das Tragen von Sicherheitsschuhen der Schutzklasse S3 vorgeschrieben, für Klasse II-Feuerwerke ist stabiles, geschlossenes Schuhwerk ausreichend.


besondere Schutzmaßnahmen

Besondere Abbrennplätze bedürfen auch besonderer Schutzausrüstung, als Beispiele seien hier Dächer und Wasserfahrzeuge (Pontons) genannt

Absturzsicherung

Bei Arbeiten auf Dächern ohne Geländer ist eine Absturzsicherung vorgeschrieben. Dies kann z.B. durch ein Seil mit entsprechendem Fallschutz und dazugehörigem Gurtsystem geschehen. Die Personen die damit arbeiten müssen vorher entsprechend unterwiesen werden.

Schutz vor Ertrinken

Bei Arbeiten auf Wasserfahrzeugen sehen die UVV'n das Tragen von Rettungswesten vor, wenn das Fahrzeug nicht über eine mindestens 1m hohe Reling verfügt. (siehe auch BGR 222 "Abbrennen von Feuerwerken")