Verzögerungssatz: Unterschied zwischen den Versionen
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Die [[Reaktionsgeschwindigkeit]] von in der [[Pyrotechnik]] ([[Lustfeuerwerkerei]]) üblichen Verzögerungssätzen reicht von etwa 0,1 mm/s bis zu 2,5 m/s. Im Bereich der militärischen Pyrotechnik sind aber auch Verzögerungssätze mit Reaktionsgeschwindigkeiten von bis zu 300 m/s bekannt. Übliche Verzögerungszeiten bei [[Feuerwerkskörper]]n des [[Vergnügungsfeuerwerks]], des [[Bühnenfeuerwerk|Bühnen- und Theaterfeuerwerks]] und bei [[Spezialeffekt]]en liegen meist zwischen 0,05 s bis 10 s. Praktisch möglich sind pyrotechnische Verzögerungen zwischen circa fünf Millisekunden und mehreren Minuten, wobei die sehr kurzen und sehr langen Verzögerungszeiten überwiegend im Bereich des [[Technisches Feuerwerk|technischen Feuerwerks]] und in der [[Militärische Pyrotechnik|militärischen Pyrotechnik]] Anwendung finden. | Die [[Reaktionsgeschwindigkeit]] von in der [[Pyrotechnik]] ([[Lustfeuerwerkerei]]) üblichen Verzögerungssätzen reicht von etwa 0,1 mm/s bis zu 2,5 m/s. Im Bereich der militärischen Pyrotechnik sind aber auch Verzögerungssätze mit Reaktionsgeschwindigkeiten von bis zu 300 m/s bekannt. Übliche Verzögerungszeiten bei [[Feuerwerkskörper]]n des [[Vergnügungsfeuerwerks]], des [[Bühnenfeuerwerk|Bühnen- und Theaterfeuerwerks]] und bei [[Spezialeffekt]]en liegen meist zwischen 0,05 s bis 10 s. Praktisch möglich sind pyrotechnische Verzögerungen zwischen circa fünf Millisekunden und mehreren Minuten, wobei die sehr kurzen und sehr langen Verzögerungszeiten überwiegend im Bereich des [[Technisches Feuerwerk|technischen Feuerwerks]] und in der [[Militärische Pyrotechnik|militärischen Pyrotechnik]] Anwendung finden. | ||
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Version vom 14. November 2006, 17:39 Uhr
- Verzögerungssatz
- (Delay Composition)
Verzögerungssätze sind pyrotechnische Sätze, die mit einer gleichmäßigen, bestimmbaren Geschwindigkeit abbrennen. Sie dienen in erster Linie dazu, eine Anzündung für eine bestimmte Zeit zu verzögern. In zweiter Linie dienen sie dazu, das Feuer zuverlässig von der Anzündung zum Funktionssatz oder mit einer bestimmten zeitlichen Verzögerung von einem Funktionssatz zum nächsten zu transferieren.
Die Reaktionsgeschwindigkeit von in der Pyrotechnik (Lustfeuerwerkerei) üblichen Verzögerungssätzen reicht von etwa 0,1 mm/s bis zu 2,5 m/s. Im Bereich der militärischen Pyrotechnik sind aber auch Verzögerungssätze mit Reaktionsgeschwindigkeiten von bis zu 300 m/s bekannt. Übliche Verzögerungszeiten bei Feuerwerkskörpern des Vergnügungsfeuerwerks, des Bühnen- und Theaterfeuerwerks und bei Spezialeffekten liegen meist zwischen 0,05 s bis 10 s. Praktisch möglich sind pyrotechnische Verzögerungen zwischen circa fünf Millisekunden und mehreren Minuten, wobei die sehr kurzen und sehr langen Verzögerungszeiten überwiegend im Bereich des technischen Feuerwerks und in der militärischen Pyrotechnik Anwendung finden.
Der älteste bekannte Verzögerungssatz ist Schwarzpulver mit einer modifizierten Zusammensetzung, bei der Anteil der Holzkohle als [[Reduktionsmittel] erhöht wird und der Schwefel (der die Reaktion durch eine höhere Reaktionswärme normalerweise beschleunigt) ausgelassen wird. Dieser Verzögerungssatz brennt, wenn er fest in ein Pappröhrchen o.ä. gepresst oder in Schnüren fest umschlossen (Anzündlitze) wird, sehr langsam ab. Neuere, sehr langsame und gaslos abbrennende Verzögerungssätze beruhen meist auf der Verwendung von trägen Oxidationsmitteln wie Metalloxiden (insbesondere Eisenoxiden) und Chromaten (Bleichromat, Bariumchromat) und / oder der Zugabe von in der eigentlichen Reaktion inerten Hilfsstoffen wie Siliziumdioxid oder elementarem Silizium, die der Reaktion Wärme entziehen und somit zu einer Verlangsamung der Reaktion führen. Bekannt sind als Kombination von Reduktionsmittel und Oxidationsmitteln in diesem Bereich z.B. Mangan-Chromat-, Bor-Chromat- und Silizium-Bleioxid-Verzögerungssätze.