Lünig: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Wurzeln der Firma Lünig reichen bis ins Jahr 1891 zurück. Der Drucker Oskar Lünig, der vorher schon Papier für die Firma Wilhelm Fischer in Cleebronn bedruckt hatte, gründete in diesem Jahr zuerst in Stuttgart-Feuerbach eine eigene Feuerwerksfirma. Sein Sohn Arthur Lünig stieg ebenfalls in das Geschäft ein und übernahm nach dem Tod seines Vaters die Firma. Im ersten Weltkrieg wurden ebenso Leucht- und Signalmittel gefertigt. | Die Wurzeln der Firma Lünig reichen bis ins Jahr 1891 zurück. Der Drucker Oskar Lünig, der vorher schon Papier für die Firma Wilhelm Fischer in Cleebronn bedruckt hatte, gründete in diesem Jahr zuerst in Stuttgart-Feuerbach eine eigene Feuerwerksfirma. Sein Sohn Arthur Lünig stieg ebenfalls in das Geschäft ein und übernahm nach dem Tod seines Vaters die Firma. Im ersten Weltkrieg wurden ebenso Leucht- und Signalmittel gefertigt. | ||
− | Nach einer Explosion in Feuerbach wurde 1917 in Stuttgart-Möhringen, Im Beigart, eine neue Fabrik gebaut. Hauptschwerpunkt waren neben der Erzeugung von Kleinfeuerwerk auch die in eigener Regie hergestellten und abgebrannten Großfeuerwerke. Im zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb durch einen Bombentreffer und | + | Nach einer Explosion in Feuerbach wurde 1917 in Stuttgart-Möhringen, Im Beigart, eine neue Fabrik gebaut. Hauptschwerpunkt waren neben der Erzeugung von Kleinfeuerwerk auch die in eigener Regie hergestellten und abgebrannten Großfeuerwerke. Im zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb durch einen Bombentreffer und eine Explosion im Trockenhaus doppelt schwer getroffen. Es wurden Rauch- und Nebelkörper sowie wiederum militärische Leuchtmittel gefertigt. |
− | Nach dem Krieg konnten Vater Arthur Lünig und sein Sohn Fritz langsam nach und nach wieder eine Produktion aufbauen. Die ersten Kunden waren die Amerikaner, die mit deutschem Großfeuerwerk | + | Nach dem Krieg konnten Vater Arthur Lünig und sein Sohn Fritz langsam nach und nach wieder eine Produktion aufbauen. Die ersten Kunden waren die Amerikaner, die mit deutschem Großfeuerwerk feiern wollten. Dadurch wurde Lünig in den folgenden Jahrzehnten international bekannt. In den 50er Jahren wurde auch schon wieder Kleinfeuerwerk in Möhringen gefertigt. |
1979 trat dann Fritz Lünigs Sohn Matthias in die Firma ein. Spezialität war nach wie vor das eigene Großfeuerwerk. 1984 wurde zusammen mit den Firmen Moog aus Wuppertal und der Pyropa-Pyrotechnik aus Österreich Andre Hellers "Feuertheater" in Berlin inszeniert und pyrotechnisch ausgestattet. | 1979 trat dann Fritz Lünigs Sohn Matthias in die Firma ein. Spezialität war nach wie vor das eigene Großfeuerwerk. 1984 wurde zusammen mit den Firmen Moog aus Wuppertal und der Pyropa-Pyrotechnik aus Österreich Andre Hellers "Feuertheater" in Berlin inszeniert und pyrotechnisch ausgestattet. | ||
− | 1992 schloß sich die Firma Lünig der Nico-Gruppe und damit Rheinmetall an und | + | 1992 schloß sich die Firma Lünig der Nico-Gruppe und damit Rheinmetall an und wurde somit deren Spezialisten für Großfeuerwerk. 1993 zündete man mit dem Feuerwerk zur IGA in Stuttgart eines der größten Feuerwerke, das es bisher in Deutschland gegeben hat. 1999 wurde dann in "Nico Lünig Event GmbH" umgewandelt und der Firmensitz zuerst nach Remscheid und in der Folgezeit in das in der Zwischenzeit aufgelassene Moog-Werk in Wuppertal verlegt. Möhringen wurde nurmehr zur geringen Produktion von Großfeuerwerk genutzt. Als die Nico-Gruppe dann von Rheinmetall zerschlagen wurde, wurde die Nico-Lünig-Event unter der Mehrheit der chinesischen Glorious-Fireworks eine eigenständige Firma. Möhringen wurde stillgelegt und im Sommer 2006 abgerissen. |
Matthias Lünig wechselte zur Firma "Innovative Pyrotechnik - IP". Diese war in den 90er Jahren von Joachim Berner gegründet worden, der bei Lünig gelernt hatte. | Matthias Lünig wechselte zur Firma "Innovative Pyrotechnik - IP". Diese war in den 90er Jahren von Joachim Berner gegründet worden, der bei Lünig gelernt hatte. |
Version vom 8. Januar 2007, 10:38 Uhr
Die Wurzeln der Firma Lünig reichen bis ins Jahr 1891 zurück. Der Drucker Oskar Lünig, der vorher schon Papier für die Firma Wilhelm Fischer in Cleebronn bedruckt hatte, gründete in diesem Jahr zuerst in Stuttgart-Feuerbach eine eigene Feuerwerksfirma. Sein Sohn Arthur Lünig stieg ebenfalls in das Geschäft ein und übernahm nach dem Tod seines Vaters die Firma. Im ersten Weltkrieg wurden ebenso Leucht- und Signalmittel gefertigt. Nach einer Explosion in Feuerbach wurde 1917 in Stuttgart-Möhringen, Im Beigart, eine neue Fabrik gebaut. Hauptschwerpunkt waren neben der Erzeugung von Kleinfeuerwerk auch die in eigener Regie hergestellten und abgebrannten Großfeuerwerke. Im zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb durch einen Bombentreffer und eine Explosion im Trockenhaus doppelt schwer getroffen. Es wurden Rauch- und Nebelkörper sowie wiederum militärische Leuchtmittel gefertigt.
Nach dem Krieg konnten Vater Arthur Lünig und sein Sohn Fritz langsam nach und nach wieder eine Produktion aufbauen. Die ersten Kunden waren die Amerikaner, die mit deutschem Großfeuerwerk feiern wollten. Dadurch wurde Lünig in den folgenden Jahrzehnten international bekannt. In den 50er Jahren wurde auch schon wieder Kleinfeuerwerk in Möhringen gefertigt.
1979 trat dann Fritz Lünigs Sohn Matthias in die Firma ein. Spezialität war nach wie vor das eigene Großfeuerwerk. 1984 wurde zusammen mit den Firmen Moog aus Wuppertal und der Pyropa-Pyrotechnik aus Österreich Andre Hellers "Feuertheater" in Berlin inszeniert und pyrotechnisch ausgestattet. 1992 schloß sich die Firma Lünig der Nico-Gruppe und damit Rheinmetall an und wurde somit deren Spezialisten für Großfeuerwerk. 1993 zündete man mit dem Feuerwerk zur IGA in Stuttgart eines der größten Feuerwerke, das es bisher in Deutschland gegeben hat. 1999 wurde dann in "Nico Lünig Event GmbH" umgewandelt und der Firmensitz zuerst nach Remscheid und in der Folgezeit in das in der Zwischenzeit aufgelassene Moog-Werk in Wuppertal verlegt. Möhringen wurde nurmehr zur geringen Produktion von Großfeuerwerk genutzt. Als die Nico-Gruppe dann von Rheinmetall zerschlagen wurde, wurde die Nico-Lünig-Event unter der Mehrheit der chinesischen Glorious-Fireworks eine eigenständige Firma. Möhringen wurde stillgelegt und im Sommer 2006 abgerissen.
Matthias Lünig wechselte zur Firma "Innovative Pyrotechnik - IP". Diese war in den 90er Jahren von Joachim Berner gegründet worden, der bei Lünig gelernt hatte.