Crackling: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Das verwendete Schwermetalloxid ist dabei das [[Oxidationsmittel]], als [[Reduktionsmittel]] bzw. [[Brennstoff]] wird ein [[Metallpulver]] eingesetzt. | + | Das verwendete Schwermetalloxid ist dabei das [[Oxidationsmittel]], als [[Reduktionsmittel]] bzw. [[Brennstoff]] wird ein [[Metallpulver]] eingesetzt. Ein typischer Crackling-[[Satz]] enthält bis zu 80% [[Blei(II,IV)oxid]] (Pb<sub>3</Sub>O<sub>4</sub>), in neuerer Zeit stattdessen auch [[Bismuttrioxid]] (Bi<sub>2</sub>O<sub>3</sub>) oder Bismutcarbonat, als Schwermetallsalz. Als Metallpulver wird meist [[Magnalium]], ggf. mit geringen Anteilen an reinem [[Aluminium]] eingesetzt. Zusätzlich enthält der Satz meist einen recht hohen Anteil (ca. 10%) an [[Kupfer(II)oxid]], welches auch als Oxidationsmittel (nicht jedoch [[Farbgeber|farbgebend]]) wirkt. Das verwendete Bindemittel ist häufig auf [[Nitrocellulose]] basierend. |
+ | Aufgrund der hohen Dichte der Metalloxide können [[Pyrotechnischer Gegenstand|pyrotechnische Gegenstände]], die Großteils auf Crackling basieren, tatsächlich mitunter am Gewicht erkannt werden. | ||
− | Der Satz ist je nach Mischung nicht sehr zündfreudig, so dass die Sterne noch eine Schicht [[Primer]] enthalten können. | + | Der Satz ist je nach Mischung nicht sehr zündfreudig, so dass die Sterne noch eine Schicht [[Anfeuerung|Primer]] enthalten können. |
− | Neuere Ansätze verfolgen die | + | Neuere Ansätze verfolgen die Erzeugung von Crackling, ohne dafür aus Umweltverträglichkeitsgründen nicht bedenkenlos einzusetzende Schwermetalle verwenden zu müssen, z.B. auf der Basis von Natriumthiosulfat und [[Magnesium]], welches so reaktiv ist, dass das Thiosulfat als Oxidationsmittel eingesetzt werden kann. Diese Sätze sind aber noch schwerer zu entzünden, das Magnesium ist empfindlich gegen Feuchtigkeit und der Satz zudem hygroskopisch, so dass so gut wie alle kommerziell erhältlichen Cracklingsterne auf Schwermetallen basieren. |
Das sog. Knallpulver, eine [[Schwarzpulver]]pulvermischung mit einem hohen Anteil an [[Kaliumcarbonat]], kann als ein Vorläufer der Cracklingsätze angesehen werden, da es sich beim langsamen Erhitzen unverdämmt schlagartig mit einem heftigen Knall umsetzt. | Das sog. Knallpulver, eine [[Schwarzpulver]]pulvermischung mit einem hohen Anteil an [[Kaliumcarbonat]], kann als ein Vorläufer der Cracklingsätze angesehen werden, da es sich beim langsamen Erhitzen unverdämmt schlagartig mit einem heftigen Knall umsetzt. |
Version vom 14. September 2007, 23:02 Uhr
- Crackling
- (Knister-/Knallsterne, Dragon's Eggs)
C. sind spezielle, kleine Sterne (1-2mm Durchmesser, Mikrosterne) auf Basis von Schwermetalloxiden, die schon bei offenem Abbrand einen scharfen Knall erzeugen. Sehr viele dieser Mikrosterne werden zusammen mit Funkensätzen z.B. zu Kometen gepresst oder als Fontänen-Füllung verwendet.
Das verwendete Schwermetalloxid ist dabei das Oxidationsmittel, als Reduktionsmittel bzw. Brennstoff wird ein Metallpulver eingesetzt. Ein typischer Crackling-Satz enthält bis zu 80% Blei(II,IV)oxid (Pb3O4), in neuerer Zeit stattdessen auch Bismuttrioxid (Bi2O3) oder Bismutcarbonat, als Schwermetallsalz. Als Metallpulver wird meist Magnalium, ggf. mit geringen Anteilen an reinem Aluminium eingesetzt. Zusätzlich enthält der Satz meist einen recht hohen Anteil (ca. 10%) an Kupfer(II)oxid, welches auch als Oxidationsmittel (nicht jedoch farbgebend) wirkt. Das verwendete Bindemittel ist häufig auf Nitrocellulose basierend. Aufgrund der hohen Dichte der Metalloxide können pyrotechnische Gegenstände, die Großteils auf Crackling basieren, tatsächlich mitunter am Gewicht erkannt werden.
Der Satz ist je nach Mischung nicht sehr zündfreudig, so dass die Sterne noch eine Schicht Primer enthalten können.
Neuere Ansätze verfolgen die Erzeugung von Crackling, ohne dafür aus Umweltverträglichkeitsgründen nicht bedenkenlos einzusetzende Schwermetalle verwenden zu müssen, z.B. auf der Basis von Natriumthiosulfat und Magnesium, welches so reaktiv ist, dass das Thiosulfat als Oxidationsmittel eingesetzt werden kann. Diese Sätze sind aber noch schwerer zu entzünden, das Magnesium ist empfindlich gegen Feuchtigkeit und der Satz zudem hygroskopisch, so dass so gut wie alle kommerziell erhältlichen Cracklingsterne auf Schwermetallen basieren.
Das sog. Knallpulver, eine Schwarzpulverpulvermischung mit einem hohen Anteil an Kaliumcarbonat, kann als ein Vorläufer der Cracklingsätze angesehen werden, da es sich beim langsamen Erhitzen unverdämmt schlagartig mit einem heftigen Knall umsetzt.
Das verbrennende Metallpulver des Cracklingsatzes verursacht die hellen Leuchterscheinungen und Funken, die während des Zerplatzens der Microsterne zu beobachten sind. Ähnlich wie die Funken einer Wunderkerze ist es daher nicht möglich, diese anzufärben, da keine stabilen farbig verbrennenden Metalle verfügbar sind. Darüberhinaus ist der Satz recht empfindlich hinsichtlich des Schmelzpunktes der Mischung, was die möglichen Beimischungen einschränkt.