Bickford: Unterschied zwischen den Versionen

 
 
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Flexible, wasserdichte [[Anzündschnur]] mit Pulverseele, die aufgrund ihres gleichmäßigen und langsamen Abbrands als Zeitzündschnur verwendet werden kann. Ihre [[Schwarzpulver]]seele ist von einem Fadengeflecht aus Jute umwunden, dann folgt eine Schicht Teer/Bitumen zum Schutz gegen Feuchtigkeit und die abschließende biegsame Hülse aus gewachstem Jutegflecht. Da das [[Schwarzpulver]] der Bickford nicht offenliegt und sie sich ohne zusätzliche Maßnahmen (Tauchen des Kopfstücks in starke [[Anfeuerung]], Splitten eines Stücks des Kopfes und Einführen eines [[Stoppine]]nstücks, usw.) eher schwer anzünden läßt, bietet sie zudem hohe Sicherheit gegen versehentliches Entzünden oder Funkenflug.
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Flexible, wasserdichte [[Anzündschnur]] mit Pulverseele, die aufgrund ihres gleichmäßigen und langsamen Abbrands als Zeitzündschnur verwendet werden kann. Ihre [[Schwarzpulver]]seele ist von einem Fadengeflecht aus Jute umwunden, dann folgt eine Schicht Teer/Bitumen zum Schutz gegen Feuchtigkeit und die abschließende biegsame Hülse aus gewachstem Jutegeflecht. Da das [[Schwarzpulver]] der Bickford nicht offenliegt und sie sich ohne zusätzliche Maßnahmen (Tauchen des Kopfstücks in starke [[Anfeuerung]], Splitten eines Stücks des Kopfes und Einführen eines [[Stoppine]]nstücks, usw.) eher schwer anzünden läßt, bietet sie zudem hohe Sicherheit gegen versehentliches Entzünden oder Funkenflug.
  
 
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Dieser Litzentyp wurde im Jahr 1831 von dem Engländer William Bickford (* 1774, + 1834) erfunden und zum Patent angemeldet, der damit die schweren, auf fehlerhafte Anzündschnüre (z. B. ungedeckte [[Stoppine]]n) zurückzuführenden Unfälle bei Sprengungen bekämpfen wollte. Mit der neuen Litze konnten die Bergleute die [[Verzögerung]] exakt bestimmen, indem sie lediglich ein entsprechend langes Stück von der Rolle abschnitten, da die Brenndauer immer gleich ist.
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Dieser Zündschnurtyp wurde im Jahr 1831 von dem Engländer William Bickford (* 1774, + 1834) erfunden und zum Patent angemeldet, der damit die schweren, auf fehlerhafte Anzündschnüre (z. B. ungedeckte [[Stoppine]]n) zurückzuführenden Unfälle bei Sprengungen bekämpfen wollte. Mit der neuen Litze konnten die Bergleute die [[Verzögerung]] exakt bestimmen, indem sie lediglich ein entsprechend langes Stück von der Rolle abschnitten, da die Brenndauer immer gleich ist.
  
Die Produktion der Bickford-Litze wurde nach dem Tod William Bickfords von der Ensign-Bickford Company weitergeführt, andere Firmen kopierten das System und kamen ihrerseits mit exakt berechenbaren Anzündlitzen auf den Markt. Bis etwa in die 1990er Jahre wurde dieser Litzentyp noch in Osteuropa produziert, er hat jedoch in der Sprengtechnik aufgrund der Dominanz elektrischer Zündsysteme schon seit längerer Zeit seine frühere Bedeutung verloren.
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Die Produktion der Bickford-Zündschnur wurde nach dem Tod William Bickfords von der Ensign-Bickford Company weitergeführt, andere Firmen kopierten das System und kamen ihrerseits mit exakt berechenbaren Anzündlitzen auf den Markt. Bis etwa in die 1990er Jahre wurde dieser Litzentyp noch in Osteuropa produziert, er hat jedoch in der Sprengtechnik aufgrund der Dominanz elektrischer Zündsysteme schon seit längerer Zeit seine frühere Bedeutung verloren.
  
In der Pyrotechnik wurde dieser Litzentyp in früheren Zeiten als exakter [[Verzögerung|Verzögerer]] für [[Bombe]]n oder [[Schlag|Schläge]] eingesetzt, hier allerdings vornehmlich für kleinere Kaliber, da bei großen Bomben die Kraft der [[Ausstoßladung]] einen aus Bickford-Litze bestehenden [[Verzögerung|Verzögerer]] zerstören kann und die Bombe dann blindgeht.
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In der Pyrotechnik wird dieser Zündschnurtyp  als exakter [[Verzögerung|Verzögerer]] für [[Bombe]]n oder [[Schlag|Schläge]] eingesetzt, hier allerdings vornehmlich für kleinere Kaliber bis ungefähr 200mm, vornehmlich bei Kunststoffschalenbomben und bei Bombetten in großen italienischen Bomben.
 
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Bei chinesischen Bomben wird fast ausschließlich die ähnlich aufgebaute chinesische Feuerwerkszeitzündschnur benutzt.
Die in Deutschland bei bestimmten [[Knallkörper|Kanonenschlägen]] zum Einsatz kommenden Sicherheitszündschnüre sind ähnlich aufgebaut, auch hier wird eine Pulverseele von einer Garnwicklung umgeben, die am Schluß ein Lackfinish erhält. Solche Anzündschnüre sind weniger flexibel und nicht so widerstandsfähig wie die Bickford, aber auch deren Brenndauer läßt sich relativ exakt vorhersagen
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Die in Deutschland bei bestimmten [[Knallkörper|Kanonenschlägen]] zum Einsatz kommenden geleimten Feuerwerk-Sicherheitszündschnüre sind ähnlich aufgebaut, auch hier wird eine Pulverseele von einer Garnwicklung umgeben, die am Schluß ein Lackfinish erhält.Mittlerweile wird hier auch schon fast ausschließlich Zeitzündschnur aus chinesischer Produktion verbaut. Solche Anzündschnüre sind weniger flexibel und nicht so widerstandsfähig wie die Bickford, aber auch deren Brenndauer läßt sich relativ exakt vorhersagen
  
 
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Aktuelle Version vom 19. Juni 2009, 17:56 Uhr

Bickford-Pulveranzündschnur 
(Bickford, Bickford fuse)

Flexible, wasserdichte Anzündschnur mit Pulverseele, die aufgrund ihres gleichmäßigen und langsamen Abbrands als Zeitzündschnur verwendet werden kann. Ihre Schwarzpulverseele ist von einem Fadengeflecht aus Jute umwunden, dann folgt eine Schicht Teer/Bitumen zum Schutz gegen Feuchtigkeit und die abschließende biegsame Hülse aus gewachstem Jutegeflecht. Da das Schwarzpulver der Bickford nicht offenliegt und sie sich ohne zusätzliche Maßnahmen (Tauchen des Kopfstücks in starke Anfeuerung, Splitten eines Stücks des Kopfes und Einführen eines Stoppinenstücks, usw.) eher schwer anzünden läßt, bietet sie zudem hohe Sicherheit gegen versehentliches Entzünden oder Funkenflug.

Bickford'sche Anzündschnur
Garnwicklungen und Pulverseele (Detailaufnahme)

Dieser Zündschnurtyp wurde im Jahr 1831 von dem Engländer William Bickford (* 1774, + 1834) erfunden und zum Patent angemeldet, der damit die schweren, auf fehlerhafte Anzündschnüre (z. B. ungedeckte Stoppinen) zurückzuführenden Unfälle bei Sprengungen bekämpfen wollte. Mit der neuen Litze konnten die Bergleute die Verzögerung exakt bestimmen, indem sie lediglich ein entsprechend langes Stück von der Rolle abschnitten, da die Brenndauer immer gleich ist.

Die Produktion der Bickford-Zündschnur wurde nach dem Tod William Bickfords von der Ensign-Bickford Company weitergeführt, andere Firmen kopierten das System und kamen ihrerseits mit exakt berechenbaren Anzündlitzen auf den Markt. Bis etwa in die 1990er Jahre wurde dieser Litzentyp noch in Osteuropa produziert, er hat jedoch in der Sprengtechnik aufgrund der Dominanz elektrischer Zündsysteme schon seit längerer Zeit seine frühere Bedeutung verloren.

In der Pyrotechnik wird dieser Zündschnurtyp als exakter Verzögerer für Bomben oder Schläge eingesetzt, hier allerdings vornehmlich für kleinere Kaliber bis ungefähr 200mm, vornehmlich bei Kunststoffschalenbomben und bei Bombetten in großen italienischen Bomben. Bei chinesischen Bomben wird fast ausschließlich die ähnlich aufgebaute chinesische Feuerwerkszeitzündschnur benutzt. Die in Deutschland bei bestimmten Kanonenschlägen zum Einsatz kommenden geleimten Feuerwerk-Sicherheitszündschnüre sind ähnlich aufgebaut, auch hier wird eine Pulverseele von einer Garnwicklung umgeben, die am Schluß ein Lackfinish erhält.Mittlerweile wird hier auch schon fast ausschließlich Zeitzündschnur aus chinesischer Produktion verbaut. Solche Anzündschnüre sind weniger flexibel und nicht so widerstandsfähig wie die Bickford, aber auch deren Brenndauer läßt sich relativ exakt vorhersagen