Zerlegerladung: Unterschied zwischen den Versionen
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| + | [[Bild:Zerlegerladung_02.jpg|thumb|Zerlegerladungen für Halbschalen bei der Kugelbomben-Herstellung]] | ||
| + | [[Bild:Zerleger.jpg|thumb|Zerleger nach deutschem Prinzip in Kugelbombe, Hersteller: Zink]] | ||
| + | [[Bild:Stucchi.jpg|thumb|links im Bild: Stucchi, italienische Zerlegerladung mit Verzögerung für Zylinderbombe]] | ||
| + | ;Zerlegerladung :("Zerleger", ital.: ''Stucchi'', engl.: ''Bursting Charge, Break charge'') | ||
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| + | Die Zerlegerladung wird durch eine im Feuerwerkskörper enthaltene [[Verzögerung]] am Zenit der Flugbahn von [[Bombette]]n, [[Bombe]]n und [[Rakete]]n gezündet und läßt diese explodieren. Gleichzeitig werden dadurch die in dem [[Feuerwerkskörper]] enthaltenen [[Stern]]e und andere [[Effekt]]e entzündet. | ||
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| + | Bei [[Kugelbombe]]n des [[Warimono]]-Types besteht die Zerlegerladung selten aus [[Schwarzpulver]], bei qualitativ hochwertigen Bomben jedoch meistens aus ähnlichen, aber schärferen [[Satz|Sätzen]] (z.B. [[H3]] oder [[KP]]), die sich, auf Reisspelzen oder Baumwollsaat aufgetragen, im Zentrum der Bombe befinden ([[Chrysantheme]], [[Peony]]). Durch das Aufdragieren auf Trägermaterialien wird, bedingt durch die große Oberfläche und die günstigen internen Feuerlaufwege, eine wesentlich höhere Abbrandgeschwindigkeit und somit höhere [[Brisanz]] erreicht. So wird eine möglichst gleichmäßige Ausbreitung der Effekte erreicht. Reisstroh hat eine relativ glatte Oberfläche und kann den Zerlegersatz nur schlecht halten. Deshalb wird es, obgleich konkurrenzlos billig, kaum noch verwendet. | ||
| − | + | In anderen Bauarten von Kugelbomben (z.B. [[Pokamono]]) und [[Zylinderbombe|Zylinderbomben]] ist die Zerlegerladung meist mit den Effekten in der Bombenschale verteilt. Diese kann ebenfalls auf Trägermaterialien aufdragiert oder reines gekörntes Schwarzpulver sein. Kleinere Feuerwerkskörper (z.B. Raketen und Bombetten) enthalten als Zerlegerladung dagegen oft einen direkt auf die Sterne aufgepuderten, hochexplosiven Satz ([[Blitzknallsatz|Blitzknall-Satz]]), der die Sterne in meist unregelmäßiger Form auseinander schleudert. | |
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Aktuelle Version vom 3. Juni 2007, 08:30 Uhr
- Zerlegerladung
- ("Zerleger", ital.: Stucchi, engl.: Bursting Charge, Break charge)
Die Zerlegerladung wird durch eine im Feuerwerkskörper enthaltene Verzögerung am Zenit der Flugbahn von Bombetten, Bomben und Raketen gezündet und läßt diese explodieren. Gleichzeitig werden dadurch die in dem Feuerwerkskörper enthaltenen Sterne und andere Effekte entzündet.
Bei Kugelbomben des Warimono-Types besteht die Zerlegerladung selten aus Schwarzpulver, bei qualitativ hochwertigen Bomben jedoch meistens aus ähnlichen, aber schärferen Sätzen (z.B. H3 oder KP), die sich, auf Reisspelzen oder Baumwollsaat aufgetragen, im Zentrum der Bombe befinden (Chrysantheme, Peony). Durch das Aufdragieren auf Trägermaterialien wird, bedingt durch die große Oberfläche und die günstigen internen Feuerlaufwege, eine wesentlich höhere Abbrandgeschwindigkeit und somit höhere Brisanz erreicht. So wird eine möglichst gleichmäßige Ausbreitung der Effekte erreicht. Reisstroh hat eine relativ glatte Oberfläche und kann den Zerlegersatz nur schlecht halten. Deshalb wird es, obgleich konkurrenzlos billig, kaum noch verwendet.
In anderen Bauarten von Kugelbomben (z.B. Pokamono) und Zylinderbomben ist die Zerlegerladung meist mit den Effekten in der Bombenschale verteilt. Diese kann ebenfalls auf Trägermaterialien aufdragiert oder reines gekörntes Schwarzpulver sein. Kleinere Feuerwerkskörper (z.B. Raketen und Bombetten) enthalten als Zerlegerladung dagegen oft einen direkt auf die Sterne aufgepuderten, hochexplosiven Satz (Blitzknall-Satz), der die Sterne in meist unregelmäßiger Form auseinander schleudert.
In italienischen und auch deutschen Bomben, z.B. des Herstellers Zink, ist die Zerlegerladung meist auf recht brisanter Metall-/Perchloratbasis. Dadurch kann die Zerlegung im Volumen sehr klein gehalten werden und es passen mehr Effekte (Sterne) in die Bomben oder Bombetten. Diese kleine Zerlegerladung befindet sich meist in einem Papier-Tütchen genau zentral in der Bombe. So ist es möglich, dass eine deutsche 60mm Bombe genau so viele Sterne enthalten kann, wie eine 125er nach asiatischer Bauart. Die etwas geringere Größe der Sterne in kleineren Bomben kann, in gewissen Grenzen, durch veränderte Zusammensetzung kompensiert werden. Dieser Zusammenhang sollte von Feuerwerkern beim Preis-/Leistungsvergleich durchaus berücksichtigt werden.
