Phosphor: Unterschied zwischen den Versionen

K
K (auf GHS aktualisiert)
 
(2 dazwischenliegende Versionen von einem anderen Benutzer werden nicht angezeigt)
Zeile 13: Zeile 13:
 
----
 
----
 
'''Gefahrensymbol(e):'''<br/>
 
'''Gefahrensymbol(e):'''<br/>
[[Bild:600px-Flammable.svg.png|Leichtentzündlich F|50px]]
+
[[Bild:600px-GHS-pictogram-flamme.png|Leichtentzündliche Substanz|50px]]  
[[Bild:606px_dangerous_for_the_env.png|Umweltgefährdend N|50px]]
+
[[Bild:600px-GHS-pictogram-pollu.png|Umweltgefährdende Substanz|50px]]
 
----
 
----
 
'''Gefahren:'''
 
'''Gefahren:'''
  
'''R 11''' Leichtentzündlich
+
'''H228''' Entzündbarer Feststoff.
  
'''R 16''' Explosionsgefährlich in Mischung mit brandförderndenden Stoffen
+
'''H412''' Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.
 
 
'''R 52/53''' Schädlich für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben
 
 
----
 
----
 
'''Weitere Daten:'''
 
'''Weitere Daten:'''
 +
 +
Zündtemperatur: >400 °C
 +
  
 
</div>
 
</div>
Zeile 41: Zeile 42:
 
----
 
----
 
'''Gefahrensymbol(e):'''<br/>
 
'''Gefahrensymbol(e):'''<br/>
[[Bild:600px-Flammable.svg.png|Leichtentzündlich F|50px]]
+
[[Bild:600px-GHS-pictogram-flamme.png|Leichtentzündliche Substanz|50px]]  
[[Bild:606px_toxic2.png|Sehr giftig T+|50px]]
+
[[Bild:600px-GHS-pictogram-skull.png|Giftige Substanz|50px]]  
[[Bild:606px_corrosive.png|Ätzend C|50px]]
+
[[Bild:600px-GHS-pictogram-acid.png|Ätzende Substanz|50px]]  
[[Bild:606px_dangerous_for_the_env.png|Umweltgefährdend N|50px]]
+
[[Bild:600px-GHS-pictogram-pollu.png|Umweltgefährdende Substanz|50px]]
 
----
 
----
 
'''Gefahren:'''
 
'''Gefahren:'''
  
'''R 17''' Selbstentzündlich an der Luft
+
'''H250''' Entzündet sich in Berührung mit Luft von selbst.
 +
 
 +
'''H330''' Lebensgefahr bei Einatmen.
  
'''R 26/28''' Sehr giftig beim Einatmen und Verschlucken
+
'''H300''' Lebensgefahr bei Verschlucken.
  
'''R 35''' Verursacht schwere Verätzungen
+
'''H314''' Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.
  
'''R 50''' Sehr giftig für Wasserorganismen
+
'''H400''' Sehr giftig für Wasserorganismen.
 
----
 
----
 
'''Weitere Daten:'''
 
'''Weitere Daten:'''
Zeile 72: Zeile 75:
 
Historisch ist allerdings die Verwendung von sowohl gelbem als auch rotem Phosphor überliefert. Weingart (1930) berichtet von der Verwendung eines flüssigen Satzes mit Phosphor in Raketen und Spielzeugfeuerwerk. Er erwähnt aber auch die Gefahren in der Herstellung und die Vergiftung von Kindern, die dieses Spielzeugfeuerwerk verschluckten.
 
Historisch ist allerdings die Verwendung von sowohl gelbem als auch rotem Phosphor überliefert. Weingart (1930) berichtet von der Verwendung eines flüssigen Satzes mit Phosphor in Raketen und Spielzeugfeuerwerk. Er erwähnt aber auch die Gefahren in der Herstellung und die Vergiftung von Kindern, die dieses Spielzeugfeuerwerk verschluckten.
 
Lediglich für die pyrotechnischen Sätze von [[Streichholz|Streichhölzern]] sowie [[Amorces]] wird roter Phosphor, meist in Kombination mit [[Chlorat]]en verwendet. Aufgrund der sehr großen [[Empfindlichkeit]], inbesondere der hohen [[Reibempfindlichkeit]] von Mischungen aus roten Phosphor und Chloraten ist die [[Herstellung]] sehr gefährlich. Sie erfolgt daher immer im wasserfeuchten Zustand.
 
Lediglich für die pyrotechnischen Sätze von [[Streichholz|Streichhölzern]] sowie [[Amorces]] wird roter Phosphor, meist in Kombination mit [[Chlorat]]en verwendet. Aufgrund der sehr großen [[Empfindlichkeit]], inbesondere der hohen [[Reibempfindlichkeit]] von Mischungen aus roten Phosphor und Chloraten ist die [[Herstellung]] sehr gefährlich. Sie erfolgt daher immer im wasserfeuchten Zustand.
Für [[Rauchsatz|Rauchsätze]] sowie pyrotechnische Sätze zur Erzeugung von Flammen sind aus der [[technisches Feuerwerk|technische Pyrotechnik]] und der [[militärische Pyrotechnik|militärischen Pyrotechnik]] einige Sätze bekannt. Weite Anwendung finden diese in der Regel aber nicht. In militärischer [[Munition]] wird Phosphor darüber hinaus für die Herstellung von Brandmunition verwendet.
+
Für [[Rauchsatz|Rauchsätze]] sowie pyrotechnische Sätze zur Erzeugung von Flammen sind aus der [[technisches Feuerwerk|technische Pyrotechnik]] und der [[militärische Pyrotechnik|militärischen Pyrotechnik]] einige Sätze bekannt. Weite Anwendung finden diese in der Regel aber nicht. In militärischer [[Munition]] wird Phosphor darüber hinaus für die Herstellung von Brandmunition verwendet. Phosphor wurde vermutlich 1669 von dem Alchemisten Hennig Brand im Urin entdeckt.
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==

Aktuelle Version vom 17. April 2015, 16:12 Uhr

Chemische Daten

Name: roter Phosphor

Formel: P

CAS-Nummer: 7723-14-0


Verwendung in der Pyrotechnik: Amorces, Streichhölzer


Gefahrensymbol(e):
Leichtentzündliche Substanz Umweltgefährdende Substanz


Gefahren:

H228 Entzündbarer Feststoff.

H412 Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.


Weitere Daten:

Zündtemperatur: >400 °C


Chemische Daten

Name: weißer / gelber Phosphor

Formel: P4

CAS-Nummer: 12185-10-3


Verwendung in der Pyrotechnik:


Gefahrensymbol(e):
Leichtentzündliche Substanz Giftige Substanz Ätzende Substanz Umweltgefährdende Substanz


Gefahren:

H250 Entzündet sich in Berührung mit Luft von selbst.

H330 Lebensgefahr bei Einatmen.

H300 Lebensgefahr bei Verschlucken.

H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.

H400 Sehr giftig für Wasserorganismen.


Weitere Daten:

Schmelzpunkt: 44,2 °C

Zündtemperatur: 34 °C

Phosphor

(Phosphorus)

Phosphor (chemisches Symbol P) ist in zwei Varianten bekannt, als roter Phosphor und als gelber (weißer) Phosphor. In pyrotechnischen Sätzen für Feuerwerkskörper findet Phosphor aufgrund seiner sehr hohen Empfindlichkeit (hohe Reaktivität) und Tendenz zur Selbstentzündung bei Kontakt mit Luftsauerstoff in der Regel keine Anwendung. Historisch ist allerdings die Verwendung von sowohl gelbem als auch rotem Phosphor überliefert. Weingart (1930) berichtet von der Verwendung eines flüssigen Satzes mit Phosphor in Raketen und Spielzeugfeuerwerk. Er erwähnt aber auch die Gefahren in der Herstellung und die Vergiftung von Kindern, die dieses Spielzeugfeuerwerk verschluckten. Lediglich für die pyrotechnischen Sätze von Streichhölzern sowie Amorces wird roter Phosphor, meist in Kombination mit Chloraten verwendet. Aufgrund der sehr großen Empfindlichkeit, inbesondere der hohen Reibempfindlichkeit von Mischungen aus roten Phosphor und Chloraten ist die Herstellung sehr gefährlich. Sie erfolgt daher immer im wasserfeuchten Zustand. Für Rauchsätze sowie pyrotechnische Sätze zur Erzeugung von Flammen sind aus der technische Pyrotechnik und der militärischen Pyrotechnik einige Sätze bekannt. Weite Anwendung finden diese in der Regel aber nicht. In militärischer Munition wird Phosphor darüber hinaus für die Herstellung von Brandmunition verwendet. Phosphor wurde vermutlich 1669 von dem Alchemisten Hennig Brand im Urin entdeckt.

Literatur

  • Weingart, George W. 1930. Dictionary of pyrotechnics. 155 Seiten. Eigenverlag des Autors. New Orleans, LA, USA
  • Glyde, E D; Lewis, G; Robertson J. 1984. Smoke and flame compositions based on amorphous phosphorus. Proceedings of the 9th I nternational Pyrotechnics Seminar in Colorado Springs, CO, USA. Seiten 819-836. ISSN 0270-1898. Herausgeber: IPSUSA, Inc.
  • Liberman, T; Lessard P. 1987. Improved red phosphorus-based smoke and flame compositions. Proceedings of the 12th International Pyrotechnics Seminar in Juan les Pins, France. ISSN 0270-1898. Herausgeber: IPSUSA, Inc.
  • Hutchinson, C J. 1989 Examination of experimental red phosphorus smoke composition. Proceedings of the 14th International Pyrotechnics Seminar in Jersey, UK. Seiten 201-212. ISSN 0270-1898. Herausgeber: IPSUSA, Inc.
  • Collins, Peter J D; Smit, K J; Hubble, Bill R. 2004. The use of red phosphorus in pyrotechnics – results of an international investigation. Proceedings of the 31st International Pyrotechnics Seminar at Fort Collins, CO, USA. Seiten 491-496. ISSN 0270-1898. Herausgeber: IPSUSA, Inc.
  • Hörold, Sebastian, Ratcliff, Andrew. 2001. Commercial development in red phosphorus performance and stability for pyrotechnics. Journal of Pyrotechnics. No. 13. Seiten 54-60. ISSN 1082-3999. Herausgeber: Journal of Pyrotechnics, Inc., Whitewater, CO, USA.
  • Koch, Ernst Christian. 2005. Special materials in pyrotechnics: IV. The chemistry of phosphorus and its compounds. Journal of Pyrotechnics. No. 21. Seiten 39-50. ISSN 1082-3999. Herausgeber: Journal of Pyrotechnics, Inc., Whitewater, CO, USA.