Elektrische Zündung: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 28. Januar 2008, 14:05 Uhr
- Elektrische Zündung
Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Im Gegensatz zur Handzündung wird bei der elektrischen Zündung der pyrotechnische Gegenstand durch die Flamme eines elektrischen Brückenzünders entzündet.
Vorteile
- Ein klarer Vorteil ist bei der elektrischen Zündung, dass sich niemand in unmittelbarer Nähe des Effektes aufhalten muss. Dadurch wird das Risiko von Unfällen minimiert.
- Genauigkeit
- Da der Zünder an einer Stelle platziert werden kann, die sonst nur schwer durch einen von Hand zündenden Pyrotechniker zu erreichen wäre, kann der angeschlossene Effekt sehr viel präziser gezündet werden.
- Gleichzeitige Zündung von mehreren Effekten
- Das gleichzeitige Zünden von mehreren Effekten wird durch die elektrische Zündung in der Praxis erst möglich. Wo sich bei der Handzündung mehrere Pyrotechniker abstimmen müssten, wird so einfach eine Ringleitung verlegt, an der alle elektrischen Zünder angeschlossen sind, so das ein einziger Impuls an mehreren Orten Effekte zünden kann - auch wenn einige hundert Meter Zündleitung dazwischen liegen.
Nachteile
- Erhöhte Kosten
- Verkabelungsaufwand (Zündleitung)
- Technisches Verständnis der elektrischen Zündmethoden erforderlich
- Fehlendes "Abschuss-Feeling"
- Das von einigen Feuerwerkern gewünschte Gefühl, beim Abschuss in der Nähe eines Mörsers zu stehen, fällt natürlich weg.
Fazit
Ob ein Pyrotechniker die Handzündung oder die elektrische Zündung bevorzugt, ist im Prinzip eine Glaubensfrage. Mittlerweile sind jedoch alle größeren Feuerwerksfirmen dazu übergegangen, die Vorteile der elektrischen Zündung zu nutzen, um damit nicht zuletzt auch ein Stück mehr Sicherheit für die Pyrotechniker und Helfer zu erreichen.
Anschlussmethoden
Einzelner Effekt
Die beiden Zünderdrähte werden einfach bis zur Anschlussstelle an die Zündanlage verlängert.
Reihen-/Serienschaltung
Bei der Reihenschaltung werden alle Zünder eines Zündkreises hintereinander gehängt, d.h. man beginnt mit der Verkabelung an der Anschlussstelle der Zündanlage, geht mit einer einfachen Ader zum ersten Effekt und verbindet den ersten Anschlussdraht des Zünders mit der Zündanlage. Dann befestigt man eine zweite Ader am anderen Anschlusskabel des Zünders und geht zum nächsten Zünder, den man genau so anschließt. Nachdem alle verbleibenden Zünder auf diese Art angeschlossen wurden, führt man den verbleibenden Anschlussdraht des letzten Zünders zurück zur Anschlussstelle.
Parallelschaltung
Bei der Parallelschaltung werden alle Zünder nebeneinander geschaltet. Dazu ist es erforderlich, jede der zwei Zündleitungen direkt (das heißt ohne dass ein anderer Zünder dazwischen hängt) mit der Anschlussstelle zu verbinden. Um dies zu erreichen wird meist eine doppeladrige Zündleitung benutzt, die an jedem Zünder aufgetrennt wird. Jeder der Zünderdrähte wird dann mit jeweils einer der beiden Adern der ankommenden und weiterführenden Leitung verbunden, so das am Ende jeder Zünderdraht über die doppeladrige Zündleitung mit der Anschlussstelle verbunden ist.
Reihenparallelschaltung
Bei dieser Methode werden die beiden Grundmethoden Reihenschaltung und Parallelschaltung zusammengefasst, um diverse Probleme zu umgehen (z.B. Einschränkungen der Zündanlage, unterschiedliche Zünder, ..)
Wichtige Hinweise zur elektrischen Zündung
- Vor dem Anschließen der Zünder sollte ausgeschlossen werden können, dass die Pole der Anschlussstelle unter Spannung stehen.
- Es dürfen immer nur gleiche Zünder (gleicher Hersteller, möglichst auch nur Zünder aus der selben Charge) in einer Reihenschaltung zusammengeschaltet werden - bei verschiedenen Zündern kann es vorkommen, dass ein Zünder früher als die anderen auslöst und damit den Stromkreis unterbricht, bevor alle Zünder ausgelöst haben.
- Zünderdrähte sollten vor dem Anschluss an die Zündleitung immer kurzgeschlossen sein, d.h. es muss zwischen beiden Drähten des Zünders eine leitende Verbindung bestehen. So wird das Risiko einer unerwünschten zufälligen Zündung durch elektrostatische Entladung minimiert.