Vorbereitung und Durchführung eines Kleinfeuerwerks
Inhaltsverzeichnis
Planung
Als allererstes ist das Beantragen einer Ausnahmegenehmigung beim örtlichen Ordnungsamt unerlässlich, damit das Feuerwerk stattfinden darf. Soll es an Silvester stattfinden, ist dies nicht nötig. Vorlagen für Ausnahmegenehmigungen sind unten verlinkt.
Meist braucht man erst mal einen Onlineshop, zumindest wenn man Feuerwerke mittem im Jahr plant und keinen Klasse 2-Händler in der Nähe hat. Siehe hierzu die Sponsoren von FEUERWERK.net (Link unten). Dort kann man sich nach gewünschten Effekten umschauen. Hat man einen geeigneten Artikel gefunden, sollte man sich dessen Video anschauen. Dies geht entweder auf der Seite des Online-Shops oder auf dem Videoserver von FEUERWERK.net (Link unten). Auf dem Videoserver benutzt man am Besten die Forensuche. (Link unten) Will man zum Bsp. ein Video der Batterie "Tanz der Vampire" finden, sucht man am Besten nach "Video Tanz der Vampire". Die Forensuche wird mit großer Wahrscheinlichkeit das "der" aufgrund seiner Allgemeinheit nicht beachten, was dem Suchergebnis allerdings nicht viel ausmacht. Mit etwas Glück findet man dann einen der zahlreichen Testberichte, bei dem Video und Foto's angehängt bzw. eingebaut sind. Ein alphabetischer Index aller Testberichte ist ebenfalls auf dem Server vorhanden (Link unten).
Der Aufbau eines Feuerwerks
Hat man eine Reihe von Batterien gefunden, die man für das Feuerwerk einsetzen will, macht man sich Gedanken über den Ablauf des Feuerwerks. Ein Feuerwerk ist im Normalfall so aufgebaut:
- 1. „Die Einleitung“
Dieser Teil kommt direkt am Anfang eines Feuerwerks. Er kann überraschend kommen, ganz normal mit einer langsameren Batterien anfangen oder auch mit (Blitz-)Bengalen eingeleitet werden. Von Feuerwerk zu Feuerwerk kann die Einleitung aber auch mit einer relativ schnellen Batterie begonnen werden, allerdings sollte hiernach eine langsamere Batterie geschossen werden. Der Kreativität ist keine Grenze gesetzt.
Für alle nachfolgende Teile gilt: Es ist möglich, mehrere Batterien gleichzeitig zu schießen. Auch die Kombination von zwei oder drei verschieden Batterien ist möglich. Hier ist nur auf die Dauer der jeweiligen Batterien zu achten. Allerdings sollte man darauf achten, dass mehrere Batterien im Mittelteil oder in der Einleitung die Schussfrequenz des Finales übertrumpfen.
- 2. „Der Mittelteil“
Hier kann sich die Geschwindigkeit und die Lautstärke der Effekte etwas steigern, jedoch sollte man hier nicht übertreiben.
- 3. „Das Finale“
Der krönende Höhepunkt jedes Feuerwerks. Hier kann man sich richtig ‚austoben’, (je nach Budget) mehrfach gleichzeitig geschossene Batterien wie ‚Golden Rain’, ‚Dragon Fire’ oder ‚Aquila’ setzen eine hohe Schussfrequenz sowie einen lauten Akzent.
Optional:
- 4. „Der Finalschlag“
Der Finalschlag ist nicht unbedingt notwendig, wird aber gern eingesetzt da er einen ‚bleibenden Eindruck’ beim Publikum hinterlässt. Er besteht aus einem oder mehreren Bombenrohren, die schnell bzw. gleichzeitig gezündet werden.
Besonders beliebt beim Thema Finalschlag ist das Bombenrohr ‚Goldrausch’ alias ‚Silver Star’.
Die nach dieser Reihenfolge sortierten Artikel bilden dann den
Abbrennplan
Der Abbrennplan enthält alle zur Durchführung des Feuerwerks relevanten Daten (Zündpunkt eines Artikels, Dauer eines Artikels, etc.). Er ist meist nach „Bildern“, verschiedene Szenen, die Batterien erzeugen, geordnet und kann aus Zeichnungen, Tabellen, Notizen oder Bildercollagen bestehen.
’’’ Variante 1: ’’’
- Der Abbrennplan für Perfektionisten
Angefangen wird mit dem ersten Effekt. Nun muss man die ungefähre Verzögerungszeit zwischen anzünden und dem ersten Schuss schätzen (nachfolgend ‚Durchzündungszeit’ genannt). Bei normaler Zündschnurlänge (ausgegangen von Batterien) beträgt die Verzögerungszeit etwa 3 Sekunden. Das heißt, der erste Effekt wird bei -3 Sekunden gezündet, damit der erste Schuss etwa bei 0 erfolgt.
Beim ersten Schuss ist diese Berechnung nicht notwendig, sie dient erst einmal nur als Beispiel. Das einfache Starten der Stoppuhr beim ersten Schuss ist die einfachere Variante.
Damit sich die feuernde und die neue Batterie sich minimal überschneiden, muss du die Laufzeit beider Batterien kennen. Am Besten kann man das Ganze an einem Beispielterm erklären:
A - B = C
A = Durchzündungszeit B = Laufzeit der aktuellen Batterie(n) (Ab dem zweitem Bild ist es die Gesamt-Laufzeit) C = Zündpunkt der neuen Batterie
Beispiel: Die feuernde Batterie hat eine Laufzeit von 30 Sekunden. Die Laufzeit der Batterie, die danach geschossen werden soll, hat eine Laufzeit von 25 Sekunden. Die geschätzte Durchzündungszeit beträgt 3 Sekunden.
3 Sekunden (Durchzündungszeit) - 30 Sekunden (Laufzeit feuernde Batterie) = 27 Sekunden (Zündpunkt der neuen Batterie)
Also wird die neue Batterie bei 27 Sekunden gezündet.
Dieses Beispiel lässt sich auch auf Vulkane, Sonnen etc. übertragen.
’’’ Variante 2: ’’’
- Der abgespeckte Abbrennplan
Diese Art von Abbrennplan ist aufgebaut wie der traditionelle Abbrennplan, allerdings wurde hier der ‚Zeitplan’ weggelassen. Stattdessen wird nach der Schussanzahl gezündet.
Beispiel: Hat die feuernde Batterie 16 Schuss und die neue Batterie eine Durchzündungszeit von etwa 3 Sekunden, zündet man je nach Schussfrequenz der feuernden Batterie beim 12., 13., 14. oder 15. Schuss. Bei Vulkanen, Sonnen etc. ist nach dem Gefühl zu zünden.
Auch mit dieser Variante kann man ein Feuerwerk abbrennen.
Links zu Abbrennplan-Beispielen von Usern von FEUERWERK.net unten in der Linkliste.
Vorbereiten der Artikel
Ein Tag vor dem Feuerwerk kann man mit den Vorbereitungen beginnen.
Die Effekte müssen nun gegen Umkippen und plötzliche Regenfälle geschützt werden. Dies kann man so erreichen:
Die Batterien, Vulkane, etc. werden mit Heißkleber und/oder Bauschaum (PUR-Schaum, PU-Schaum, Montageschaum) auf einer Holzlatte, Palette oder Holzplatten befestigt. Bombenrohre kann man an Holzplatten festschrauben (vorbohren, splittergefahr!).
Als nützlich erwiesen hat sich, mind. Zwei Paletten zu verwenden und die entsprechenden Effekte so anzuordnen, dass man abwechselnd auf der einen und auf der anderen Palette Effekte zündet. Auf jeder Palette werden dann die Batterien, die zu den jeweiligen Bildern gehören, in einer Art Block aufgeklebt. Beim festkleben darauf achten, dass ein feuernder Block keine anderen Blöcke entzünden kann. Die einzelnen Effekte, die ein Bild ergeben und relativ gleichzeitig losfeuern sollen kann man verleiten, zum Beispiel mit Litze. Litze ist frei ab 18 Jahren zu erwerben.
Sonnen kann man gut an in den Boden gerammten Dachlatten festnageln (alternativ Dachlatte mit Ständer), welche sich vor den Batterie-Paletten befinden sollten, was auch für Vulkan-Fronten gilt. Im Zweifelsfall sollten Vulkane immer an der Front stehen.
Nach den Vorbereitungen sollte man die Paletten, Vulkanfronten und andere Effekte mit großzügig dimensionierten Planen gegen Regenfälle sichern.
Abbrand
Vor dem Feuerwerk müssen die Planen und Abdeckungen entfernt werden. Ist dies getan, steht dem Feuerwerk nichts mehr im Wege.
Es gibt zwei Möglichkeiten zu zünden:
- Die Bengal-Methode
Bengalen sind neben den nicht zu empfehlenden Feuerzeugen die beste Methode, ein Feuerwerk zu zünden. Bengalen werden in 2er Paks als „Bengal-Duo“ (eine rote und eine grüne Bengale) verkauft und haben eine Brenndauer von ca. 2 Minuten.
- Elektrische Zündung
Die elektrische Zündung wird in letzter Zeit immer beliebter. Man realisiert sie mit elektrischen Zündern, sogenannten Brücken- oder E-Zündern und einem Zündsystem, wobei der große Teil der Hobby-Pyrotechniker sich dem Selbstbau gewidmet haben, was nicht immer an den Kosten liegt.
Die Zündpille des Brückenzünders wird mit Tapematch oder einem herkömmlichen Klebeband an der Zündschnur befestigt. Anschließend wird eine Spannung von mindestens 9 Volt und einem Ampere auf den Brückenzünder gegeben, wodurch er in wenigen Millisekunden zündet und somit auch die Zündschnur zum brennen bringt.
Die Vorteile der elektrischen Zündung sind unter anderem, dass die Gefahr eines Unfalls drastisch gesenkt wird, die Zündung präziser ausgeführt werden kann und die gleichzeitige Zündung von mehreren Effekten durch Reihen- bzw. Parallelschaltung möglich ist.
Die Nachteile liegen allerdings auch auf der Hand: Neben den Kosten für Zündmaschine, Brückenzündern und Kabel hat man den Aufwand der Verkabelung und ‚Kabelsalat’.
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