Nitrate

Version vom 8. Dezember 2012, 13:51 Uhr von Raini (Diskussion | Beiträge)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Nitrate sind die Salze und Ester der Salpetersäure (HNO3)[1].

Die Salze werden häufig auch (veraltet) als Salpeter bezeichnet. In der Pyrotechnik sind das hauptsächlich Kalisalpeter, Barytsalpeter und Natronsalpeter sowie Ammonsalpeter bzw. mit ihren modernen Namen Kaliumnitrat (KNO3), Bariumnitrat (Ba(NO3)2), Natriumnitrat (NaNO3) und Ammoniumnitrat(NH4NO3).

Die Salpetersäureester werden in der älteren Literatur häufig als Nitroverbindungen bezeichnet: Nitrozellulose, Nitroglyzerin, Nitropenta usw. Mit Ausnahme der Nitrozellulose, also dem Zellulosenitrat spielen die Nitroverbindung in der Pyrotechnik zu Unterhaltungszwecken keine Rolle. Nitrozellulose wird gelöst in Form von Lack als Bindemittel für feuchtigkeitsempfindliche Sterne und, ganz wichtig, als Binder für Cracklingsterne verwendet. Außerdem ist Nitrozellulose in trockener Form das Treibmittel für viele Indoor-Effekte wie Tischfeuerwerk oder auch Bühnenfontänen etc.

Salpetersäureester sind in vielen gewerblichen und militärischen Sprengstoffen enthalten. Viele dieser Ester sind auch relativ giftig bzw. haben Wirkungen die sie als Arzneimittel qualifizieren.

Insbesondere Kaliumnitrat (im Schwarzpulver) aber auch Bariumnitrat und Strontiumnitrat sind wichtige Oxidationsmittel in der Feuerwerkerei. Nitrate spalten sich dabei relativ leicht in Sauerstoff und Nitrit, dem sauerstoffarmen Salz der Salpetersäure.

Außer Wismuthnitrat sind alle Salze der Salpetersäure gut in Wasser löslich und viele Nitrate sind hygroskopisch Aus diesem Grund werden so gute Oxidationsmittel wie Natriumnitrat oder Ammoniumnitrat in der Pyrotechnik wenig angewendet.

Viel Nitrate (Salze) werden bergmännisch abgebaut, überhaupt sind Nitrate in der Natur allgegenwärtig. Viele dieser Salze werden als Dünger verwendet und sind auch nicht sonderlich giftig, zumindest für Erwachsene.

Bei Säuglingen und Kleinkindern oxidiert das entstehende Nitrit das Hämoglobin zu Methämoglobin, welches der Säugling aufgrund seiner noch nicht ausgereiften Reduktionskapazität nicht wieder zu Hämoglobin rückreduzieren kann. Unbehandelt erstickt das Kind innerlich. Daher die gelegentlichen Warnungen vor Nitrat-haltigem Trinkwasser. Erwachsene vertragen hingegen erhebliche Mengen Nitrate, welche z.B. auch als Konservierungsmittel in Wurst und Schinken reichlich verwendet wird. Bevor es beim Erwachsenen hier zu kritischen Zuständen bezüglich des Hämoglobins kommt, ist man durch osmotische Vorgänge bereits innerlich verdurstet. Zur Salami passt deshalb immer ein gutes Bier ;-) Giftig bis sehr giftig sind die Nitrate von Barium und Blei und Silber. Silbernitrat wird in der Medizin auch als Ätzmittel verwendet.