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Schwarzpulver ('Blackpowder') ist ein Gemisch aus Kaliumnitrat, Holzkohle und Schwefel. Bis etwa 1650 schwankten die Anteile der drei Komponenten erheblich. Holzkohle und Schwefel waren weit stärker vertreten, oft zu je einem Viertel oder sogar einem Drittel der Gesamtmenge. Ab 1650 setzten sich feste Gewichtsverhältnisse durch, üblicherweise 75:15:10. Je nach Verwendungszweck können die einzelnen Anteile jedoch leicht variieren: wird der Kaliumnitratgehalt erhöht, verbrennt das Pulver heftiger. Durch Erhöhung des Kohlenstoffgehalts, z.B. in Raketen-Treibsätzen, wird der Abbrand verlangsamt. Neben dem bekannten Dreikomponenten-Pulver wird für bestimmte Zwecke auch ein Zweikomponenten-Pulver verwendet, das nur aus Kaliumnitrat und Holzkohle im Gewichtsverhältnis 80:20 besteht. Die Qualität der einzelnen Zutaten, vor allem der Holzkohle, ist entscheidend für das Abbrandverhalten und die Treibkraft der Pulver. S. als Schießpulver/Ausstoßladung wird durch Vermischen der drei Bestandteile zu einer feuchten, pastosen Masse hergestellt, die man anschließend unter hohem Druck zu Blöcken presst. Nach Granulieren dieser Blöcke werden die Körner nach Größen gesiebt und gewöhnlich mit Graphit (zum Schutz vor Feuchtigkeit) poliert. Weiterhin kann S. in Hülsen gepresst (Treiber, Vorbrenner) oder mit einem Bindemittel (Dextrin, Gummi Arabicum) zu einem dünnflüssigen Brei angerührt und auf Baumwollfäden oder Jutegewebe aufgetragen werden (Stoppine). S. gehört zu den bedeutendsten Erfindungen der Menschheit (s.a. Seite Geschichte im Kapitel Infos). Obwohl es meist der Zerstörung diente, hatte sein Einsatz in der Industrie, z.B. seit dem 19. Jahrhundert zur Erschließung von Rohstoffen, weitreichende Auswirkungen. In der militärischen Pyrotechnik wurde es gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch rauchloses Nitrocellulose-Schießpulver verdrängt. In der zivilen Feuerwerkerei hat es auch heute noch eine dominierende Stellung und wird in den meisten Feuerwerkskörpern verwendet (s.a. Sprengpulver). </div
Allgemeines
Schwarzpulver war der erste Explosivstoff der vorerst hauptsächlich für Waffen benutzt wurde.
Es ist die wohl bedeutendste Mischung, die in deutschen Feuerwerkskörpern verwendet wird.
Chemische Daten
Schwarzpulver besteht zu 75% aus Salpeter (Kaliumnitrat, KNO3), 15% Kohle und 10% Schwefel.
Das KNO3 in der Mischung dient als Sauerstofflieferant, der Schwefel als Brennstoff und dient der Senkung der Zündtemperatur (Sensibilierung), die Kohle als Brennstoff.
Die Herstellung von Schwarzpulver kann durch verschiedene Verfahren geschehen, wobei die Herstellung hier nicht weiter vertieft werden soll.
Rechtliches
In der Schweiz und Österreich ist Schwarzpulver in Jagdgeschäften frei erhältlich.
- Der Erwerb von Schwarzpulver ist in Deutschland nur mit einem Böller- bzw. Vorderladerschein nach §32 der ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz und einer Umgangserlaubnis nach §27 SprengG zum Umgang mit Böllerpulver / Schwarzpulver im privaten Bereich möglich.
Die Herstellung von Schwarzpulver ist nach dem deutschen Recht verboten.
- In der Schweiz und Österreich kann jede Privatperson Schwarzpulver frei erwerben. Der Verkauf an Kinder ist teilweise beschränkt bis komplett verboten.
Geschichte
Das Schwarzpulver kam von China nach Deutschland, wo es von Franziskanermönch Berthold Schwarz im 14. Jahrhundert vom Mischungsverhältnis verfeinert wurde.
Schwarzpulver war bis zur Erfindung von modernen Sprengstoffen wie C4 und ANFO das einzige Treibmittel für Artillerie- und Handfeuerwaffen.
Heutzutage wird Schwarzpulver vor allem für Feuerwerk verwendet.