Petarde

Version vom 8. Januar 2007, 19:22 Uhr von Pyro (Diskussion | Beiträge) (Text erfasst, Text und Bild von Pyromartin)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Barocke Petarde
Petarde

Ursprünglich waren Petarden mittelalterliche "Toröffner", mit denen schwere Türen und Tore in Kriegszeiten aufgesprengt wurden. Sie fanden bis in das 18. Jahrhundert Verwendung und wurden in unterschiedlichen Größen von 25 bis 300 Pfund hergestellt.

Der parabolisch geformte Hohlkörper wurde aus Bronze gegossen. Eine gängige Größe zum Feldgebrauch aus der Zeit des 30 jährigen Krieges war zum Beispiel: 11 Zoll Höhe außen 6 Zoll Durchmesser außen 1/2 Zoll Wandstärke 29 Pfund Metall 12 Pfund feines Jagdschwarzpulver

Das hintere Zündloch wurde mit einem kupfernen Zündröhrchen versehen, darüber das Schwarzpulver eingefüllt und in der Petarde festgedrückt und dann mit einem Zwillichspiegel abgedeckt. Dieser wiederum wurde mit einem Bleispiegel festgelegt. Zum Schutz vor Feuchtigkeit wurde ein in Terpentin/Wachs getauchtes Zwillichtuch auf das Zündloch gebunden. Die Petarde wurde dann auf einem, meist aus Eichenholz gefertigten, sogenannten Matrillbrett befestigt, welches in der Mitte eine passende runde Ausfräsung besaß. Das Matrillbrett wog etwa 15 Pfund und besaß am oberen Ende eine starke eiserne Öse zum Aufhängen an einem in das Tor eingeschlagenen Nagel.

Der Name Petarde für Knallkörper hat sich in vielen europäischen Sprachen bis heute erhalten. Heute bezeichnet er Feuerwerksknallkörper, die mit der Hand gezündet und geworfen werden, auf Spanisch Petardo (pl.: Petardos). Noch in den 70er Jahren wurden zu Silvester in Deutschland "Reibpetarden" angeboten.