Brisanz
von lateinisch brisare "zerquetschen der Weintraube beim Keltern"
Die Brisanz ist das Arbeitsvermögen eines Explosivstoffes als Produkt aus Dichte, spezifischem Explosionsdruck und Detonationsgeschwindigkeit.
Der eigentliche Energiegehalt des Stoffes spielt dabei fast keine Rolle. Buchenholz hat eine etwa dreimal so hohe Energiedichte wie beispielsweise TNT. Die Geschwindigkeit der Energieumsetzung ist also entscheidend.
Die Brisanz wird im Vergleichsverfahren ermittelt. In der Pyrotechnik wird die Brisanz häufig mit dem Wagner'schen Pendel bestimmt. Eine definierte Menge des zu prüfenden Explosivstoffes wird verwendet um ein schweres Pendel durch die Explosion auszulenken. Mittels Schleppzeiger wird der erreichte Ausschlagswinkel ermittelt und als Vergleichswert für die Brisanz genommen.
Eine andere gebräuchliche Messmethode ist die Bleiblockausbauchung nach Isidor Trauzel. Dabei wird ein Loch in einem definierten Bleiblock mit einer definierten Menge Sprengstoff "ausgebaucht" und die Volumenvergrößerung des Hohlraums mittels Wasser gemessen. Das Ergebnis wird hier in Kubikzentimeter pro Gramm angegeben. Ähnlich funktionert der Kast'sche Apparat, in dem ein Kupferzylinder gestaucht wird.
Eine andere Maßeinheit für die Brisanz ist das TNT-Äquivalent bei dem die Wirkung des meist verwendeten militärischen Sprengstoffs Trinitrotoluol (eigentlich 1-Methyl-2,4,6-Trinitrobenzen) als Vergleichsgröße herangezogen wird.
Da Kleinfeuerwerk selbst im dicksten Böller regelmäßig weit unter einem TNT-Äquivalent von einem Gramm liegt, ist diese Maßeinheit für uns zu grob und somit nicht wirklich von Bedeutung. Selbst 1 kg bestes Schwarzpulver entspricht bestenfalls 350 g TNT.