Kollergang
- Kollergang
((Gunpowder) Incorporating Mill, Edge Runner (Mill))
Als Kollergänge (Kollermühlen) werden in der Pyrotechnik schwere Mühlen bezeichnet, die bis heute in der Herstellung von Schwarzpulver für die Inkorporation (innigste Vermischung der Bestandteile des Schwarzpulver-Satzes) unter hohem Druck und durch mechanische Zerkleinerung und Vermischen verwendet werden. Allgemein bezeichnet der Begriff Kollergang Mahlwerke, die zur Zerkleinerung von festen Stoffen verwendet werden. Außerhalb der Pyrotechnik werden Kollergänge auch als Rollenmühlen oder Vertikalmühlen bezeichnet.
In einem Kollergang wird der pyrotechnische Satz (Schwarzpulver) unter schweren Mühlsteinen (Durchmesser bis 1,5 m, Breite bis 0,4 m und Gewicht bis 7,0 t) in einer Schale gemahlen. Dadurch kommt es zur Inkorporation der Bestandteile des Satzes, d.h. die Bestandteile werden stark zerkleinert, innigst miteinander vermischt, verdichtet und in engen Kontakt mit einander gebracht. Erst durch die Inkorporation im Kollergang erreicht man die hohe Brisanz von Schwarzpulver, die bei sogenanntem "grünen Schwarzpulver", einem durch einfache Vermengung der Komponenten hergestellten Gemisch, nicht erreicht wird.
An Kollergänge für die Herstellung von Schwarzpulver bestehen besondere Anforderungen. So müssen diese gegen Funkenbildung und elektrostatische Entladungen gesichert sein, um eine Entzündung des Satzes zu verhindern. Früher wurden Kollergänge daher häufig durch Wasserkraft angetrieben. Um die Bildung von Funken zu vermeiden, bestehen Schale und Mühlsteine immer aus demselben Material. Während früher meist mineralische Baustoffe mit feinster Textur und ohne grobe Bestandteile (Marmor, feinster Kalkstein) für die Mühlsteine und die Schale verwendet wurden, bestehen modernere Kollergänge in der Regel aus eisenbeschlagenen Steinen in Eisenschalen oder die Rollen und die Schale bestehen komplett aus Gußeisen.
Externe Links
Allgemeiner Artikel zu Kollergängen bei Wikipedia
Allgemeiner Artikel zu Vertikalmühlen bei Wikipedia