Salut ("Schlag", 'Salute', 'Thunder', 'Report',
'Maroon') Viele Feuerwerkskörper (Signalrakete 'Flash Rocket', Salutbombe/-bombette,
Tourbillion usw.) enthalten einen sehr energiereichen pyrotechnischen
Satz (meist Blitzknall-Satz) und erzeugen als Effekt einen kräftigen
Knall. Dem Satz kann Metallgrieß (meist Titan) zugemischt sein,
das zu kurzlebigen silber-weißen Funken verbrennt (Titansalut, Titanfunkenbukett,
Titanfunkenblitz, 'Titanium Salute'). Bei Mehrschlagbomben ist der letzte
Effekt fast immer ein großer S. (Schlußschlag, 'Bottom Shot').
Saturn Kugelbombe des Warimono-Types mit einem Pistil aus Chrysanthemen-
oder Peonysternen. Die Sterne des Petals bilden keine geschlossene Sphäre,
sondern nur einen Ring um den Pistil. Einige S.-Bomben haben zwei sich
kreuzende, evtl. verschieden farbige Ringe (s.a. Sonnenblume).
Satz siehe pyrotechnischer Satz
Saxon siehe Sonne, Bühneneffekte
Schale ('Case') Synonym für Hülse, Hülle (z.B. Bombens.).
Halbs. sind Halbware (Zwischenprodukte) für die Kugelbomben-Herstellung.
Schießpulver (Treibladungspulver) 1. gekörntes Schwarzpulver
('Gunpowder'): Körnungsgrad 0,15 bis 8mm (s.a. Ausstoßladung).
2. rauchloses Nitrocellulose-Treibladungspulver für moderne
Schußwaffen.
Schlag 1. ('Break', 'Burst') Synonym für Explosion:
Eine Kugelbombe hat einen S., Mehrs.-Zylinderbomben können 2,3,4
oder mehr S. besitzen. 2. Synonym für Salut, z.B. "Blitzschlag".
3. Gleichzeitige Zündung mehrerer Feuerwerkskörper ("auf
Schlag").
Schlangenbombe Zylinder- oder Kugelbombe mit zahlreichen, meist
ringförmig angeordneten Tourbillions oder Brummern. Häufig mit
zusätzlichem Sternbukett.
Schmetterling ('Butterfly') Kugelbombe des Warimono-Types, in der
Sterne (meist Chrysanthemen-Sterne) und Zerlegerladung so angeordnet sind,
daß bei der Explosion der Bombe zwei "Schmetterlings-Flügel"
vom Zentrum ausgehen. Zwei einzelne Sterne bilden die Antennen des S.
Die 'Bow Tie Ring' ist eine S.-Bombe mit zusätzlichem Sternring (s.a.
Saturn-Bombe), jedoch ohne S.-Antennen.
Schuß ('Shot') 1. Ausstoßladung 2. Ausstoß
eines Effektkörpers, ausgestoßener Effekt: Römischer
Lichter besitzen z.B. 6 bis 10, Chinabatterien bis zu 1000 Schüssen.
Schwärmer 1. Biene 2. Kleine Fontäne mit Schlußknall,
Klasse II
Schwarzpulver ('Blackpowder') ist ein Gemisch aus Kaliumnitrat,
Holzkohle und Schwefel. Bis etwa 1650 schwankten die Anteile der drei
Komponenten erheblich. Holzkohle und Schwefel waren weit stärker
vertreten, oft zu je einem Viertel oder sogar einem Drittel der Gesamtmenge.
Ab 1650 setzten sich feste Gewichtsverhältnisse durch, üblicherweise
75:15:10. Je nach Verwendungszweck können die einzelnen Anteile jedoch
leicht variieren: wird der Kaliumnitratgehalt erhöht, verbrennt das
Pulver heftiger. Durch Erhöhung des Kohlenstoffgehalts, z.B. in Raketen-Treibsätzen,
wird der Abbrand verlangsamt. Neben dem bekannten Dreikomponenten-Pulver
wird für bestimmte Zwecke auch ein Zweikomponenten-Pulver verwendet,
das nur aus Kaliumnitrat und Holzkohle im Gewichtsverhältnis 80:20
besteht. Die Qualität der einzelnen Zutaten, vor allem der Holzkohle,
ist entscheidend für das Abbrandverhalten und die Treibkraft der
Pulver. S. als Schießpulver/Ausstoßladung wird durch Vermischen
der drei Bestandteile zu einer feuchten, pastosen Masse hergestellt, die
man anschließend unter hohem Druck zu Blöcken presst. Nach
Granulieren dieser Blöcke werden die Körner nach Größen
gesiebt und gewöhnlich mit Graphit (zum Schutz vor Feuchtigkeit)
poliert. Weiterhin kann S. in Hülsen gepresst (Treiber, Vorbrenner)
oder mit einem Bindemittel (Dextrin, Gummi Arabicum) zu einem dünnflüssigen
Brei angerührt und auf Baumwollfäden oder Jutegewebe aufgetragen
werden (Stoppine). S. gehört zu den bedeutendsten Erfindungen der
Menschheit (s.a. Seite Geschichte im Kapitel Infos). Obwohl es meist der Zerstörung
diente, hatte sein Einsatz in der Industrie, z.B. seit dem 19. Jahrhundert
zur Erschließung von Rohstoffen, weitreichende Auswirkungen. In
der militärischen Pyrotechnik wurde es gegen Ende des 19. Jahrhunderts
durch rauchloses Nitrocellulose-Schießpulver verdrängt. In
der zivilen Feuerwerkerei hat es auch heute noch eine dominierende Stellung
und wird in den meisten Feuerwerkskörpern verwendet (s.a. Sprengpulver).
Seele 1. Hohlraum: Zur Erhöhung des Abbrandes wird
insbesondere bei Raketen, aber z.B. auch bei Ratterpatronen und Fontänen
eine S. in den (Treib-)Satz eingebohrt/eingepreßt. Die vergrößerte
Abbrand-Oberfläche bewirkt einen starken Anfangsschub oder gesteigerten
Effekt. 2. Pyrotechnischer Satz (Mehlpulver) in Litzen und Pulverzündschnüren.
Serpent siehe Tourbillion
Shakudama Japanische Kugelbombe des Warimono-Types mit 12'' Durchmesser
(300mm). An S.-Bomben sind häufig Aufstiegseffekte befestigt. Sie
sind die traditionellen Wettkampf-Bomben japanischer Hanabishi.
Shell siehe Bombe
Shell of Shells siehe Kowarimono
Silberperlen (Schneeflocken, Titanfunken) Silberne Funken, die
meist durch Titan-, seltener durch Aluminiumgrieß erzeugt werden.
Der S.-Effekt wird häufig in Frontstücken ("Elektrische" Sonnen,
Wasserfälle, Fontänen, Springbrunnen), in Tourbillions, Heul-
und Raketen-Treibsätzen sowie in Blitzknallsätzen verwendet.
Bei der internationalen Namenvergabe stellt man den entsprechenden Feuerwerkskörpern
häufig das Wort 'Titanium' (Titan) voran, z.B. 'Titanium Whistle',
'Titanium Salute' usw.
Silvesterfeuerwerk Kleinfeuerwerk der Klasse II, pyrotechnische
Satzmenge und Kaliber sind begrenzt (s. Klasse, Sprengstoffgesetz).
Simultan-Bombetten siehe Bombe, Bombette
Small Flowers Kleinkalibrige Kugelbomben, die von größeren
Bomben ausgeworfen (s. Kowarimono), als Aufstiegseffekte an Kugelbomben
befestigt oder aus Starmines geschossen werden (s.a. Bombette).
Sonne ('Wheel', 'Catherine Wheel', 'Saxon') Element des Bodenfeuerwerks.
Kleine Silvesters. bestehen aus einer Papp- oder Kunststoffscheibe mit
einem zu einer Spirale aufgerollten und mit pyrotechnischem Satz gefüllten
Papierschlauch oder mit zwei bis drei S.-Treibern. Saxons sind einzelne
Treiber, die in der Mitte durchbohrt an einem Nagel o.ä. gelagert
sind und sich um die eigene Achse drehen. Großfeuerwerkss. bestehen
aus mindestens zwei, meist jedoch deutlich mehr Treibern und Brändern,
die an einem Holzkreuz, Drahtgestell oder einer schweren Pappscheibe befestigt
sind. Das Gestell ist drehbar (teilw. mit Kugellager) an einem Pfosten
oder einer Traverse verankert und wird von den Treibern, die gleichzeitig
oder nacheinander zünden, in Rotation versetzt. Komplizierte S. verändern
die Effekte und/oder Drehrichtung. Mögliche Effekte für Sonnen
sind Farb-, Funken- und Pfeifsätze.
Sonnenblume ('Sunflower') Kugelbombe des Warimono-Types mit einem
Petal aus Chrysanthemen- oder Peonysternen und einem ringförmigen
Pistil aus großen Chrysanthemensternen. Selten wird der Pistil mit
Peonysternen zu einer geschlossenen Sternsphäre vervollständigt
(s.a. Saturn).
Spangle "Blinkender" Funkenschweif, siehe Glitter
Spider, Spider Web siehe Polyp
Spitze ('Tip') Farbwechsel von Sternen kurz vor ihrem Verlöschen.
Besonders typisch ist der Effekt für Kamuro- und einige Chrysanthemen-Bomben.
Es ist jede beliebige Farbkombination (z.B. silber mit blauen S. oder
Brokat mit Spangle-S.) möglich (s.a. Farbwechsel, Stern).
Sprengpulver ('Blasting Powder') Grobkörniges Schwarzpulver
für den Einsatz in Steinbrüchen u.ä. Es hat gegenüber
modernen Sprengstoffen den Vorteil seiner nicht zertrümmernden, sondern
schiebenden Wirkung und ermöglicht so die Gewinnung großer
Steinblöcke ohne Haarrisse. S. wird je nach Oxidationsmittel in Typ
A (Kaliumnitrat) und Typ B (Natriumnitrat) unterschieden.
Sprengstoffgesetz (SprengG) Das deutsche S. regelt den Umgang (Herstellen,
Bearbeiten, Verarbeiten, Wiedergewinnen, Aufbewahren, Verwenden und Vernichten
sowie Beförderung, Überlassen und Empfangnahme innerhalb der
Betriebsstätte), den Verkehr (Erwerben, Vertreiben und Überlassen),
die Beförderung und die Einfuhr von explosionsgefährlichen Stoffen,
soweit diese zur Verwendung als Sprengstoffe, Treibstoffe, Zündstoffe,
Anzündstoffe, pyrotechnische Sätze oder zu deren Herstellung
bestimmt sind. Das S. gilt aufgrund der Gefährlichkeit zusätzlich
für folgende Stoffe und Gegenstände: explosionsfähige Stoffe
(z.B. Sprengmittel, nicht explosionsgefährlich im Sinne des S.),
Zündmittel für Sprengzwecke, pyrotechnische Gegenstände
(Feuerwerkskörper, Anzündmittel usw.), Munition und andere Gegenstände,
in denen explosionsgefährliche/ explosionsfähige Stoffe fest
eingeschlossen sind und in denen die Explosion eingeleitet wird, sowie
explosionsgefährliche Rohstoffe und Zwischenprodukte (s.a. Seiten
Gesetze und FAQ im Kapitel Infos).
Springbrunnen Horizontal auf einem Pfahl gelagerte Sonne, meist
mit einer zusätzlichen senkrechten Fontäne. "Elektrische S."
versprühen Silberperlen, andere Effekte sind z.B. Goldfunken oder
Glitter.
Starmine Bei einer S. befinden sich im Mörserrohr über
einer Kugelbombe zusätzliche Effekte (Small Flowers, Sterne, Kometen,
Tourbillions). Beim Abschuß werden diese Effekte mit entzündet
und brennend ausgestoßen (s. Feuertopf, Ausstoßladung), das
Bombenbukett entfaltet sich dann darüber. Werden S. in einer breiten
Front geschossen, spricht man von 'Wide-Scale S.'. Vor allem in Japan
werden bei einem Hanabi zahlreiche S. meist in einer Folge schnell hintereinander
geschossen.
Steigende Krone ('Girandola', 'Crown Wheel', 'Flying Saucer') Radähnliche
Konstruktion aus Holz, Bambus, Rattan oder Kunststoff, an der mehrere
Treiber und Bränder in verschiedenen Winkeln zueinander befestigt
sind. Der Durchmesser kann etwa 20 bis 100cm betragen. Zuerst werden die
horizontalen Treiber gezündet, die die auf einem Pfahl gelagerte
Konstruktion in schnelle Rotation versetzen. Nach kurzer Zeit zünden
die vertikalen Treiber und die K. steigt nach dem Rückstoßprinzip
mit einer breiten Funkenspirale auf. Am Zenit der Flugbahn können
noch Effekte freigesetzt werden. S.K. sind besonders in Mexiko sehr beliebt.
Stern ('Star') Sammelbegriff für verschieden geformte Pulverkörper,
die beim Abbrennen in der Luft als farbige, funkensprühende oder
blinkende Punkte und Streifen zu sehen sind. Sie sind Hauptbestandteil
(Effekt) der meisten Feuerwerkskörper (z.B. Bomben- und Raketenbuketts,
Leuchtkugeln aus Römischen Lichtern). Die Größe kann je
nach Verwendungszweck von Micros. (Durchmesser ca. 1mm), bis zu Kometens.
mit einem Durchmesser von über 5cm variieren. Die durchschnittliche
Größe z.B. für Raketen, Bomben und Feuertöpfe ist
ca. 5-20mm. Die Herstellung von S. erfolgt überwiegend in Handarbeit.
Es gibt im wesentlichen drei Methoden:
1. ('Cut Stars') Das Effektpulver wird mit den erforderlichen Bindemitteln
zu einem "feuchten Teig" verarbeitet, dann in Würfel geschnitten
und getrocknet. Dies ist die einfachste Herstellungsweise für S.
Die fertigen S. haben ungefähr gleiche Kantenlängen, besitzen
aber nur relativ geringe Bruchfestigkeit.
2. ('Pressed/Pumped Stars') Das mit Bindemitteln vorbereitete Effektpulver
wird in einer zweiteiligen Form zu zylindrischen S. gepresst. Auf diese
Weise können in kurzer Zeit große Mengen gleichförmiger
S. mit hoher Festigkeit hergestellt werden. Werden zwei verschieden farbige
S. dieser Herstellungsart mit einem Papier zusammengeklebt, spricht man
von 'Piped Stars'.
3. ('Rolled Stars') Kugelförmige und mehrschichtige S. können
nur in einer Rolltrommel hergestellt werden. Dabei wird der Effekt erzeugende
Satz in feiner Pulverform um Kerne herumdragiert. Die Kerne können
z.B. Samenkörner oder kleine Leuchtsterne sein oder aus Kunststoff
bestehen. Mehrere hundert Kerne werden in der Trommel gerollt, dabei wird
schrittweise immer wieder loses Effektpulver und ein Bindemittel zugegeben.
Die S. wachsen nach dem "Schneeballprinzip", bis sie den erforderlichen
Durchmesser besitzen. Es können Schichten aus verschiedenen Effektpulvern
aufgetragen werden. Nach der Zündung des Feuerwerkskörpers wechseln
diese S. - in umgekehrter Reihenfolge ihrer Herstellung - ihre Farbe.
Dieser Effekt ist typisch für japanische Warimono- und Kamuro-Bomben.
Es erfordert großes Geschick, um gleich große und perfekt
runde S. zu rollen.
Fast alle S., ob kubisch, zylindrisch oder kugelförmig, benötigen
einen (oft mehrschichtigen) "Zündmantel". Diese Schicht (z.B. Schwarzpulver,
s. Anfeuerung) wird bei der Herstellung immer als letztes auf die S. aufgetragen.
Sie wird bei der Explosion der Bombe oder Rakete entzündet und liefert
ihrerseits genügend Energie für die meist höheren Zündtemperaturen
der Effektpulver.
Stoppine siehe Zündschnur
Strobe siehe Blinker
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