Diskussion:Go-Getter
Sollte die aktuelle Beispiel-Mischung wirklich dort stehen bleiben? Meines Wissens nach verträgt sich Bariumnitrat nicht mit Magnesium.
- -- Dassamba 14:45, 30. Mär. 2007 (CEST)
Inhaltsverzeichnis
Mischungen
Sicherlich sind Mischungen immer gefährlich, wenn jemand (verbotenerweise) mischt, der keine Ahnung hat. Dies sind jedoch keine Anleitungen, die wird es auf FEUERWERK.net nicht geben. Das Gemisch wird mit wasserfreiem Aceton aufgeschlämmt und angelöst - dann, und nur dann ist es auch ok.
Also für meinen Teil können Mischungen sehr gerne stehen bleiben. Sie sollen und dürfen nicht als Anleitungen verstanden werden.
- -- Pyro (Markus von FEUERWERK.net) 16:43, 30. Mär. 2007 (CEST)
Go Getter
Go Getter waren immer nur Experimental Effekte und sind aufgrund einiger im Artikel genannter Probleme in Westeuropa nie kommerziell hergestellt worden.Das Hauptproblem ist absolute Wasserfreiheit aller Bestandteile.Ich meine in den letzten Jahren auch Go Getter Effekte aus chinesischer Fertigung gesehen zu haben die aber nicht so farbintesiv und grell wie der genannte amerikanische Experimentalsatz waren.Diese farbintesiven grellen selbstangetriebenen Sterne habe ich bisher auch nur in den USA gesehen.Den Aufbau der chinesicshen Imitation kenne ich aber nicht.Das Bariumnitrat sich nicht mit Magnesium verträgt ist wohl unrichtig.Genau aus diesen beiden Bestandteilen setzt sich einer der gebräuchlichsten DDR Knallsätze zusammen wo er z.B.in der kleinen Sylvesterknallrakete Verwendung fand und 10 Jahre nach Herstellung immer noch funktionierte.
Falsch verstanden?!
Dass die Mischungen nicht als Aufforderung zum Herstellen von pyrotechnischen Erzeugnissen verstanden werden sollten entspricht durchaus meiner Meinung.
Ich möchte noch einen Irrtum richtigstellen: Ich meinte nicht das Bariumnitrat, was das Magnesium zum korridieren bringt, sondern die enthaltene Borsäure.
Dazu zitiere ich Takeo Shimizu:
"Boric acid, H3BO3 It occurs as white flaky crystals. Molecular weight: 61,83; specific gravity: 1.4; it melts at l85°C; solubility: 2.70 grams at 0°C, 4.65 grams at 20°C, 12.96 grams at 80°C, 27.5 grams at 100°C in 100 grams of water; 11.8 grams at 25°C in 100 grams of ethanol; 28 grams at 20°C in 100 grams of glycerine. As described in Lancaster's book boric acid is quite effective to suppress the decomposition of a composition which contains aluminium by its buffer action and it is superior to acetic acid or gum arabic as shown in Table 14. But it must be noted that boric acid corrodes magnesium."
- --Dassamba 20:53, 30. Mär. 2007 (CEST)
Borsäure
Ich glaube das die Borsäure in dieser Rezeptur notwendig ist um den PH Wert des Satzes durch die Reaktion von Wasserresten,die ja nie komplett auszuschließen sind(Luftfeuchtigkeit),mit dem Magnesium ,nicht zu hoch ansteigen und keinen Wasserstoff entstehen zu lassen.Wie gesagt ist dies eines der Hauptprobleme(neben einigen anderen) dieses interessanten experimentellen Effektes.
Hallo,
in der Tat löst eine wässrige Borsäurelösung Magnesium auf und eine Mischung von Borsäure mit Magnesium dürfte an Luftfeuchtigkeit schneller korrodieren (und je nach Mischung den direkten Kontakt mit Wasser nicht mögen). Zwar senkt die Borsäure den pH Wert wie gewünscht ab, um zu verhindern, dass im basischen (zu hoher pH Wert) Metalle wie Aluminium mit der Feuchtigkeit reagieren, jedoch ist Borsäure so sauer, das der pH-Wert zu niedrig für Magnesium werden kann.
Aber bei dem Go-Getters Satz kommen 2 Dinge zusammen: Erstens das wasserfreie Aceton als Lösungsmittel und zweitens das Parlon als Bindemittel. Parlon ist ähnlich wie PVC wasserabweisend und wasserundurchlässig. Sobald der Satz also einmal vermischt ist, ist er wie in Plastik vergossen und wird von Feuchtigkeit nicht angegriffen. Ohne Feuchtigkeit kann Borsäure aber auch nicht mit Magnesium reagieren, das geht nur in Gegenwart von Wasser (letzlich reagiert ja H+). Viele amerikanische Go-Getter Mischungen enthalten Borsäure:
http://www.cannonfuse.com/projects/9.asp
Da in manchen Sätzen der Borsäureanteil noch höher ist (bis 8%) würde ich der Borsäure auch eine Aufgabe beim Abbrand unterstellen (Katalysator? Düsenbildung?). Der angegebene Satz ist also einwandfrei und kann meiner Meinung nach stehen bleiben.
Bezüglich Bomben mit Go-Getters: Die "Crazy Comets" von Brothers sieht aus wie silberne Go-Getters..natürlich dementsprechend nicht farbintensiv - oder sind da in Wirklichkeit Hülsen mit Düse oder etwas ähnliches drin?
Gruß,
--ivhp 22:59, 30. Mär. 2007 (CEST)
Go Getters
Hallo IVHP, danke für den Link.Die Rezeptur für Orange hatte ich bisher noch nicht gesehen ,obwohl sie sich bei vorhandenem Rot und Gelb ja von selbst anbietet.Silberne ähnliche Effekte würde man nicht als Go Getter bezeichnen.Diese Wortschöpfung bezieht sich ausschliesslich auf grelle hochfarbintensive Parlonsätze.Der im Artikel genannte Satz für Grün ist der ursprüngliche von Troy Fish(1981)von dem aus alle anderen ausgehen.Besonders in den 90er Jahren ist in den USA viel daran experimentiert worden.Hexamine als zusätzlicher Brennstoff,Mischungen von Xylol oder MEK mit Aceton zur besseren Auflösung des Parlons.All diese Versuche dienten dem Zweck noch grösserer Farbintensität.Daran erkennt man einen richtigen Go Getter auch sofort.Leider bin ich derzeit nicht auf dem aktuellen Technologiestand und weiß nicht welche Mischung sich als Beste in den letzten 10 Jahren herauskristallisiert hat.