Helfer
- Helfer
Als H. bezeichnet man Arbeiter die an Aufbau, Vorbereitung, Abbrand und Abbau eines Feuerwerks beteiligt sind, allerdings keinen Befähigungsschein nach §7, §20 oder §27 SprengG besitzen.
Inhaltsverzeichnis
Arbeiten und Tätigkeiten
Typische Arbeiten umfassen u.a.:
- Absperrung und Sicherung des Abbrennplatzes
- Auf- und Abbau sowie Reinigung von Mörserkästen, Gestellen und anderen Abschussvorrichtungen
- Verladen und Verleiten von Frontstücken, Bomben und Bombetten
- Abbrand des Feuerwerks
- Aufräumarbeiten
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Die Helfertätigkeit bildet die "Ausbildung" zum Pyrotechniker. Die Voraussetzung zur Teilnahme an einem Großfeuerwerkerlehrgang sind, neben einer Unbedenklichkeitsbescheinigung, die Bestätigungen über Teilnahmen an 26 Großfeuerwerken, die sogenannten "Scheine"
Diese Scheine werden im Idealfall im Anschluss an das durchgeführte Feuerwerk vom durchführenden Pyrotechniker oder auch Firmeninhaber ausgestellt. Leider ist dies nicht immer der Fall und die Scheine bleiben den Helfern, trotz guter Arbeit, aus Angst vor potentieller Konkurrenz verwehrt.
Voraussetzungen
- Arbeitsbereitschaft (auch bei schlechtem Wetter)
- handwerkliches Geschick
- Körperliche Belastbarkeit
- Mobilität
- Teamfähigkeit
- Technisches Verständnis (vor allem bei elektrischer Zündung)
- Verantwortungsbewusstsein
- Volljährigkeit
- Zeitliche Flexibilität
- Zuverlässigkeit
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Wie wird man Helfer?
Es gibt verschiedene Wege um an eine Helferstelle zu kommen, der übliche ist der direkte Kontakt zu der Feuerwerksfirma seiner Wahl. Hierfür bietet sich ein Besuch am Abbrennplatz der Firma an.
(Bitte NICHT einfach den Abbrennplatz betreten, sondern auf sich aufmerksam machen und an der Absperrung warten!)
Auch eine schriftliche Bewerbung und/oder ein Telefongespräch sind Möglichkeiten um an eine H.-stelle zu kommen.
Zusätzlich zur traditionellen Variante, gibt es auch den komerziellen Weg: das "Erkaufen" einer Helferstelle bei einem oder mehreren Feuerwerken. Das bedeutet, dass man Geld für die Teilnahme an "Schulungsfeuerwerken" bezahlt, dafür aber (laut Anbieter) eine Ausbildung ohne Zeit- und Kostendruck erhält, da, im Gegensatz zu den Auftragsfeuerwerken, die Schulungsfeuerwerke von den Schülern bezahlt werden, man also keinen Auftraggeber zufriedenstellen muss sondern mehr Zeit in die Ausbildung und das Erklären stecken kann.
Im Idealfall findet man eine Firma bei der man mehr oder weniger fest angestellt ist, die mit einem festen Team arbeitet und bei der man relativ schnell relativ viel lernen kann, an vielen Feuerwerken mitarbeitet und in kurzer Zeit viel Erfahrung sammelt. Leider klappt es nicht immer mit einer festen Firma, so dass viele Helfer bei unterschiedlichen Firmen mitarbeiten um an ihre Feuerwerksteilnahmen zu kommen.
Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, so dass man nicht allgemein sagen kann welches der "bessere" Weg ist.
Vom Helfer zum Pyrotechniker?
Der Weg vom Helfer zum Pyrotechniker ist nicht leicht, auch ist es nicht automatisch so, dass jeder der Helfer ist, auch später Pyrotechniker wird/werden will. Vielen Helfern reicht es, "nur" Helfer zu sein, der Unterschied zwischen den Tätigkeiten auf dem Abbrenner ist relativ gering, der Unterschied was Gesetze, Verantwortung etc. angeht ist erheblich!
Sollte man sich dennoch entscheiden Pyrotechniker zu werden, so findet man hier alle Informationen zu Voraussetzungen, Rechte und Pflichten u.ä.
Wieviel verdient man als Helfer?
Häufig ist es so, dass die Helfer leider keine Bezahlung erhalten, sondern unentgeltlich arbeiten müssen. Dafür bekommen sie die Teilnahme am Feuerwerk bestätigt. Der Einsatz kostenloser Hilfskräfte stellt für die Firmen einen Wettbewerbsvorteil da. Meißt nehmen diese Feuerwerksfirmen absichtlich Helfer die weit weg wohnen um sicherzustellen das sie sich keine Konkurenz in der unmittelbaren Umgebung schaffen. Wenn man als Helfer schon umsonst arbeitet sollte man darauf achten das man wenigstens möglichst viel beigebracht bekommt und nicht nur zum Kistenschleppen "missbraucht" wird. Des Weitweren sollten Helfer umbedingt darauf achten das es für Ihre Mitarbeit eine Unfallversicherung gibt. Von Schwarzarbeit ohne Versicherungsschutz (bzw. kostenfreier Mitarbeit) kann man aufgrund des hohen Gefahrenpotenzials eines Großfeuerwerks nur abraten.
Seriöse Firmen beschäftigen Ihre Feuerwerkshelfer zumeist als Mini-Jobler (auf 400 Euro Basis), unabhänig davon ob die Helfer Ihre Mitarbeit bescheinigt haben wollen oder nicht. Hauptberufliche Festanstellungen als Feuerwerkshelfer sind eher eine Ausnahme.
Was braucht man als Helfer auf dem Abbrenner?
Unabhängig von verschiedener Technik, Zündungssystemen, etc. gibt es einige Ausrüstungsgegenstände, die sich auf dem Abbrenner als unentbehrlich erwiesen haben; da viele Firmen die Ausrüstung nicht oder nur eingeschränkt stellen, sollte man seine Ausrüstung und sein Werkzeug selber mitbringen.
Wichtige Ausrüstungsgegenstände:
- persönliche Schutzausrüstung
- Seitenschneider
- Kombizange/Multitool
- Multimeter
- Klebebandabroller
- Schere
- Cutter/Teppichmesser
- Hammer
- Taschenlampe und/oder Kopflampe
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